29.08.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Münchner Karton-Hersteller: Erfolgreiche Umsetzung des Insolvenzplans von LECON

Unternehmen startet mit neuer Zielrichtung

Unternehmen startet mit neuer Zielrichtung in die Zukunft


Der Ende 2017 erstellte und rechtskräftige Insolvenzplan für die Feinpappenwerk Gebrüder Schuster GmbH & Co. KG mit Sitz in Hebertshausen bei München konnte nunmehr mit Erfolg umgesetzt werden. Damit lässt das Unternehmen die Insolvenz hinter sich. Zum Geschäftsgegenstand des Unternehmens gehörte das Herstellen, Verarbeiten und Veredeln von Kartons unterschiedlicher Grammaturen. Zuletzt waren über 120 Mitarbeiter in der Gesellschaft tätig.

 

Neuer Unternehmenszweck

Das Amtsgericht München hat den Fortsetzungsbeschluss der Gesellschafter nun im Handelsregister eingetragen, nachdem zuvor das Insolvenzverfahren aufgehoben wurde. Das Unternehmen wird künftig seiner neuen Zweckbestimmung als Grundstücksentwicklungsgesellschaft nachgehen. Hierbei werden die in der Gemeinde Hebertshausen belegenen Betriebsgrundstücke für eine Wohnbebauung und/oder eine Mischnutzung qualifiziert. Sicherungsrechte der Gläubiger sollen damit werthaltig gemacht werden, die ohne den Insolvenzplan im Falle der Regelabwicklung in großem Umfang ausgefallen wären.

 

Ursache der Insolvenz: Fehlkalkulationen im Rahmen der strategischen Neuausrichtung

Das Unternehmen musste am 31. März 2016 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München stellen, nachdem anhaltende Verluste in den Jahren zuvor die finanziellen Reserven verbraucht hatten. Zum Insolvenzverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Stephan Ammann von der Kanzlei Pluta eingesetzt.

Wesentliche Gründe für die Entstehung der Verluste waren ein Rückgang der Gesamtleistung auf Grund geänderter Marktanforderungen. Diesen wollte sich das Unternehmen anpassen und den Vertriebsfokus auf Industriekunden richten, was aufgrund von deren notwendigen Zertifizierungsprozessen aber nicht kurzfristig realisiert werden konnte. Der forcierte Absatzrückgang im Handel konnte daher nicht adäquat kompensiert werden. Daneben trugen auch die standortbedingten hohen Fertigungskosten zu dem schlechten Ergebnis bei. Die Produktionsanlagen waren durch technische Restriktionen nicht mehr wettbewerbsfähig und erforderten mangels entsprechender Investitionen einen hohen Energie- und überhöhten Personalbedarf im Vier-Schicht-Betrieb.

Ein von der Insolvenzverwaltung initiierter M&A-Prozess blieb erfolglos. Nach Insolvenzeröffnung wurde die Produktion eingestellt.

 

Gestaltung durch den Insolvenzplan

Die Regelabwicklung hätte in der Folge zu einer Befriedigung der ungesicherten Gläubiger von 20% geführt. Dem gegenüber stand der von LECON entwickelte Insolvenzplan mit einer Befriedigung von 30%. Die Quotenerhöhung und die Liquidität hierfür wurden durch die Hausbank des Unternehmens als größte Gläubigerin finanziert. Diese verzichtete zum einen auf die Teilnahme an der Verteilung mit ihren ungesicherten Forderungen und zum anderen auf die Realisierung einiger Sicherungsrechte. Darüber hinaus stellte sie weitere Gelder zur Verfügung.

 

Win-Win-Situation für alle Beteiligten

Im Ergebnis konnte LECON mit dem Insolvenzplan eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen: Die ungesicherten Gläubiger erhalten mit 30% eine gegenüber der Regelabwicklung deutlich erhöhte Quote, die noch dazu erheblich schneller zufließt, als dies die mehrjährige Fortsetzung des Regelverfahrens erlaubt hätte. Für die gesicherten Gläubiger, insbesondere die Hausbank, wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Betriebsgrundstücke zu entwickeln und deren Wert gegenüber den Verwertungsergebnissen bei einer Regelabwicklung deutlich zu steigern. Damit weisen auch deren Sicherungsrechte einen weit höheren Wert aus.

 

Steuerliche Herausforderungen

Der Insolvenzplan forderte in seiner Entstehung die Bewältigung umfangreicher steuerlicher Probleme, wie beispielsweise die Verschmelzung des Schwesterunternehmens auf die Schuldnerin zum Zwecke der steuerlichen Verwertung von Verlustvorträgen. LECON wurde hierbei durch die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerkanzlei KPWT Straubing GmbH unterstützt.

 

Über LECON RESTRUKTURIERUNG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH:

Mit 50 Mitarbeitern berät und unterstützt LECON seine Kunden im gesamten Bundesgebiet von sieben Standorten aus. Das Restrukturierungsteam von LECON analysiert erforderliche Veränderungen in Unternehmen und setzt diese zielorientiert und messbar um. Mit einer hohen Problemlösungs- sowie Kommunikationskompetenz bewältigen die Restrukturierungsexperten von LECON gemeinsam mit dem Management Unternehmenskrisen. Weitere Informationen gibt es unter www.lecon.eu.


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