11.12.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Nach Listerienbefall: Betriebsstillegung von Schwarz Cranz in Neu Wulmstorf

Insolventer  Wurstproduzent Schwarz Cranz muss schließen

Der Betrieb des insolventen Schinken- und Wurstproduzenten Schwarz Cranz in Neu Wulmstorf muss stillgelegt werden.


Nach einem Listerienfund eingeleitete Überprüfungen des Insolvenzverwalters in enger Abstimmung mit den Behörden ergaben gravierende technische wie hygienische Mängel. 


Friedrich von Kaltenborn-Stachau, Insolvenzverwalter von Schwarz Cranz, hat daher den mit der zur Mühlen Gruppe geschlossenen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens abgeändert. Die zur Mühlen Gruppe wird den Betrieb nicht übernehmen und nicht weiterführen können. Die zur Mühlen Gruppe bietet aber einem erheblichen Teil der Mitarbeiter von Schwarz Cranz an mehreren unterschiedlichen Standorten ein neues Arbeitsverhältnis an. 


„Der Schritt, den Geschäftsbetrieb von Schwarz Cranz in Neu Wulmsdorf einzustellen, ist schmerzhaft, aber unumgänglich“, sagt Friedrich von Kaltenborn-Stachau, Insolvenzverwalter von Schwarz Cranz. Das Unternehmen war aufgrund des schwierigen Marktumfeldes und gestiegenen Kostendrucks in wirtschaftliche Schieflage geraten. Innerhalb weniger Wochen war es dem Insolvenzverwalter gelungen, die Übernahme der Gesellschaft durch die zur Mühlen Gruppe zu vereinbaren.


Nachdem in den vergangenen Wochen im Zuge routinemäßiger Prüfungen bei einigen Produktproben Listerien nachgewiesen wurden, hatte der Insolvenzverwalter umfangreiche Reinigungs- und Hygienemaßnahmen eingeleitet. Im Rahmen dieser Arbeiten zeigten sich gravierende Mängel in den technischen Systemen, wie der Lüftung und Kühlung am Standort in Neu Wulmstorf. Diese Mängel zu beseitigen, um einen künftigen Betriebsprozess wieder sicher gewährleisten zu können, erfordert hohe Investitionen, grundlegende Umbauten und einen längerfristigen Stillstand. Dies ist im Rahmen des Insolvenzverfahrens nicht zu leisten.


„Ich habe mich daher gemeinsam mit dem Gläubigerausschuss zu dem Schritt entschlossen und bin der zur Mühlen Gruppe sehr dankbar, dass sie bereit ist Mitarbeitern an anderen Produktionsstandorten des Unternehmens ein neues Arbeitsverhältnis anzubieten“, sagt Friedrich von Kaltenborn-Stachau, Insolvenzverwalter von Schwarz Cranz. Sollten einzelne Mitarbeiter aus verschiedenen Gründen das Vertragsangebot nicht annehmen können, besteht die Alternative, in eine dafür geschaffene Transfergesellschaft zu wechseln. Der Betriebsrat unterstützt diese Maßnahmen ausdrücklich. „Es ist mir wichtig, keinen Mitarbeiter fallen zu lassen, sondern Perspektiven für ein neues Arbeitsverhältnis zur sozialen Absicherung anzubieten“, so der Insolvenzverwalter.


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