07.01.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Neuer Investor für drittgrößte Geflügelmastanlage Norddeutschlands

Visbek: Alle Arbeitsplätze der insolventen Geflügelmastanlage bleiben erhalten

Übernahme des Geschäftsbetriebs durch landwirtschaftliches Konsortium schließt die Sanierung im Insolvenzverfahren ab - sämtliche Arbeitsplätze sind gesichert.


Der mit insgesamt rund 550.000 Tierplätzen drittgrößte Geflügelmastbetrieb in Norddeutschland ist saniert. 


Wie der Insolvenzverwalter der beiden in Visbek ansässigen Betreibergesellschaften WeHaFri Geflügelmast GmbH & Co. KG und Geflügelmast Westerkamp GmbH & Co. KG, Marc Kampfenkel aus der Kanzlei Willmer & Partner, heute mitteilte, wird die Anlage bei Schwerin von einem landwirtschaftlichen Konsortium um die Bröring- Unternehmensgruppe aus Dinklage übernommen. Ein entsprechender Kauf- und Übertragungsvertrag wurde kurz vor dem Jahreswechsel unterzeichnet. Damit sind die Grundlagen geschaffen, um den operativen Geschäftsbetrieb dauerhaft fortzuführen.

 

Über die Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Vereinbarung sieht vor, dass alle derzeit beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen werden. Der ebenfalls zur Geflügelmast Westerkamp gehörende Legehennenbetrieb mit rund 100.000 Plätzen in Visbek wurde an einen separaten Käufer veräußert.

 

Die Mastbetriebe hatten im März bzw. Juni 2013 beim zuständigen Amtsgericht Vechta jeweils einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ursächlich waren finanzielle Schieflagen sowie mangelnde Produktivität. Die bereits eingestellten Geschäftsbetriebe in der Geflügelmast konnten unmittelbar nach dem Insolvenzantrag wiederaufgenommen werden und wurden über die Eröffnung der Insolvenzverfahren im Juni bzw. August 2013 in beiden Unternehmen bis zum Verkauf fortgeführt. In diesem Zuge konnte die Produktivität erheblich gesteigert und damit bestehende langfristige Abnahmeverträge mit einer Großschlachterei zur Belieferung des Einzelhandels erfüllt werden.


Parallel wurde vom Insolvenzverwalter ein umfangreicher Investorenprozess für die Unternehmen gestartet, der mit dem Verkauf der Geschäftsbetriebe zum Jahresende erfolgreich abgeschlossen wurde. Marc Kampfenkel als Insolvenzverwalter: „Dass ein Unternehmen die Kraft hat, nach der Einstellung des Geschäftsbetriebs zurückzukommen, ist sehr ungewöhnlich. Unter dem Schutz eines Insolvenzverfahrens ist es uns dennoch gelungen, die Betriebsabläufe wiederaufzubauen und zu stabilisieren. Ohne den Willen und den großen Einsatz der Mitarbeiter wären die Sanierungsbemühungen nicht erfolgreich gewesen. Die zurückliegenden Wochen und Monate haben gezeigt, dass die Unternehmen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen im Markt erfolgreich sein können. Der die operative Sanierung begleitende Investorenprozess war äußerst intensiv, aber jederzeit konstruktiv. Für den Neuanfang wünsche ich dem Unternehmen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute.“

 




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