North GmbH übernimmt Infirmarius
Der insolvente Arzneimittelhersteller Infirmarius ist gerettet.
Insolvenzverwalter Holger Blümle von Schultze & Braun hat das Unternehmen an die North GmbH – Pharmazeutische Präparate, die mehrheitlich von den Brüdern Bernd und Franz Kohl gehalten wird, verkauft. 18 der vormals 28 Arbeitsplätze bleiben nach der Übernahme erhalten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
„Ich bin sehr zufrieden, dass es gelungen ist, mit der North GmbH einen Käufer zu finden, der das Unternehmen mit der Mehrzahl der Arbeitsplätze übernimmt und am Standort Göppingen weiterführt“, erklärte Blümle nach Unterzeichnung des Kaufvertrages. „Das war jedoch nur möglich, weil der Geschäftsbetrieb in den Monaten nach dem Antrag stabil weitergelaufen ist. Management, Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner der Infirmarius GmbH haben durch ihr Engagement und ihre Treue zum Unternehmen maßgeblich zur Rettung beigetragen.“
Die Infirmarius GmbH ist ein auf Komplex-Homöopathie spezialisiertes Pharmaunternehmen mit Sitz in Göppingen. Vor rund 60 Jahren hatte der Göppinger Apotheker Willi Hägele das Unternehmen gegründet, seit 2003 war es Teil der französischen Group Lehning. Infirmarius vertreibt Tropfen- und Injektionspräparate, Tabletten und Teemischungen sowie den bekannten Schwedentrunk, ein Magenelixier mit großer Tradition. Kernkompetenz ist vor allem die Behandlung von Infektionskrankheiten und psychischen Störungen. Eine veränderte Genehmigungspraxis bei Arzneimitteln sowie eine strategische Neuausrichtung des französischen Mutterkonzerns hatten zu dem Insolvenzantrag geführt.
Infirmarius wird über die North GmbH mehrheitlich von den Gründern der Firmen magnet-activ Arzneimittel und St. Johanser Naturmittel GmbH, Franz und Bernd Kohl, übernommen. Beide sind seit über 30 Jahren auf dem Gebiet der komplementären und regulativen Medizin zuhause und setzen sich seit Jahrzehnten für den Erhalt naturheilkundlicher Konzepte und Arzneimittel ein. So konnten bereits die bewährten Präparate der Firmen elha-Karl-Hubener und die traditionellen North-Arzneimittel Horst Portofoe übernommen und wieder verordnungsfähig gestaltet werden. Um die Durchsetzung ihres naturheilkundlichen Denkens auch straff und kompetent vorantreiben zu können, haben sie sich mit der Schoeller Holding einen branchenfremden Minderheitsgesellschafter für die strategische Umsetzung an Bord geholt.
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