Parzeller print & media beginnt Schutzschirm-Sanierung
Die Druckerei Parzeller print & media GmbH & Co. KG hat sich heute in ein Schutzschirm-Verfahren begeben, um sich zu restrukturieren und für die Zukunft neu aufzustellen.
Das Schutzschirm-Verfahren bietet dem Unternehmen einen geeigneten rechtlichen Rahmen, um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen bei gleichzeitig weiterlaufendem Geschäftsbetrieb schnell und wirksam umzusetzen. Eigentümer der Druckerei ist die Investmentgesellschaft „Greenmarck“, die auf Fortführungs- und Nachfolgelösungen für Unternehmensbeteiligungen spezialisiert ist.
„Sämtliche Dienstleistungen und Aufträge von Parzeller print & media sind sichergestellt und werden während des Sanierungsprozesses wie gewohnt in vollem Umfang ohne Abstriche weiter erbracht“, betonte Martin Schoebe, Geschäftsführer der Druckerei und zugleich Greenmarck-Geschäftsführer. Schoebe hat bereits damit begonnen, Gespräche mit geeigneten Investoren für Parzeller print & media aufzunehmen. „Neben den nötigen Sanierungsmaßnahmen benötigt das Unternehmen einen starken Partner, der unserer Druckerei wieder eine langfristige Perspektive ermöglicht.“ Es gibt bereits einige Interessenten.
Schoebe hat die rund 120 Mitarbeiter des Unternehmens bereits heute Mittag über die eingeleiteten Schritte ausführlich informiert. Zudem werden die Beschäftigten laufend über den aktuellen Stand des Verfahrens unterrichtet. Die Löhne und Gehälter aller Arbeitnehmer sind bis Ende Januar 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. „Parzeller print & media ist ein renommiertes Unternehmen mit ausgezeichneten Mitarbeitern, das technologisch auf der Höhe der Zeit ist“, betonte Martin Schoebe bei der Belegschaftsversammlung. „Deshalb glaube ich fest daran, dass wir Parzeller print & media trotz des schwierigen Marktumfeldes wieder zurück auf die Erfolgsstraße führen können. Auch unsere Kunden und Lieferanten sind davon überzeugt und haben uns ihre Unterstützung zugesagt.“
Die Druckerei hatte Auslastung und Umsätze seit 2019 sogar steigern können und auch neue Kunden gewonnen. Infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges hatten sich jedoch die Beschaffungspreise dramatisch erhöht, nicht zuletzt bei Papier, Rohstoffen und Energie. Unter diesen Bedingungen ist ein kostendeckender Betrieb der Druckerei ohne geeignete Sanierungsmaßnahmen nicht mehr möglich.
Das Schutzschirm-Verfahren ist das beste und erfolgreichste Sanierungsinstrument des deutschen Sanierungsrechts. Bei einer Restrukturierung über ein Schutzschirm-Verfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung (Eigenverwaltung). Das Insolvenzrecht erlaubt dies nur in Fällen, in denen Unternehmen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Zudem muss ein unabhängiges Gutachten die Sanierungsfähigkeit feststellen. All dies ist bei Parzeller print & media der Fall. Das Unternehmen ist weder zahlungsunfähig noch bilanziell überschuldet. Bei einem Schutzschirm-Verfahren setzt das zuständige Amtsgericht einen sog. Sachwalter ein. Dieser überwacht – ähnlich wie ein Aufsichtsrat – das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als Sachwalter hat das Amtsgericht Fulda den erfahrenen Sanierungsexperten Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der Kanzlei Flöther & Wissing bestellt. Nach seiner Bestellung hob Flöther die Leistungsfähigkeit der Druckerei hervor: „Mit ihrer Spezialisierung und ihrem namhaften Kundenstamm verfügt Parzeller print & media über eine sehr gute Ausgangsposition für den nun beginnenden Sanierungsprozess.“
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