PASCHEN GmbH beantragt Eigenverwaltung – Sanierungskurs wird fortgesetzt
Restrukturierungsexperten Rechtsanwältin Dr. Ruth Rigol und Rechtsanwalt Dr. Homann beraten
Die PASCHEN GmbH mit Sitz in
Wadersloh hat beim Amtsgericht Münster
einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Münster
hat dem Eigenverwaltungsantrag zugestimmt. Das Unternehmen wird von
den erfahrenen Insolvenz- und Sanierungsanwälten der Sozietät Dr.
Ringstmeier & Kollegen, Frau Rechtsanwältin Dr. Ruth Rigol und
Rechtsanwalt Dr. Stefan Homann beraten und durch das
Restrukturierungsverfahren geleitet. Ferner hat das Insolvenzgericht
den Sanierungsexperten und Fachanwalt für Insolvenzrecht Stefan
Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH aus Münster zum vorläufigen
Sachwalter bestellt.
Grund der Antragstellung sind Liquiditätsengpässe, die im Verlauf
eines bereits begonnenen, überwiegend erfolgreichen Sanierungs- und
Restrukturierungskurses aufgetreten sind. Nach einer ersten
Insolvenz im Januar 2015 wurde die PASCHEN GmbH als
Auffanggesellschaft gegründet. In der Folge haben die Investoren
ihre Pläne zur Revitalisierung der Marke intensiv weiterverfolgt und
rund zwei Millionen Euro zusätzlich in die Entwicklung von neuen
Produkten, die Optimierung der Fertigung sowie einen neuen
Marktauftritt investiert. Der Neustart nach der Erstinsolvenz wurde
durch den Verlust zweier Handelspartner erschwert. Dadurch fehlten
zu Beginn maßgebliche Umsatzanteile, die erst mühsam zurückgewonnen
werden mussten.
Zukunftsperspektiven ermöglichen
Im Rahmen der Eigenverwaltung wird das Unternehmen den umfassenden
Restrukturierungsprozess fortsetzen. Um etwa den Vertriebsbereich
nachhaltig zu stärken, wird beispielsweise die Prozessoptimierung
konsequent fortgesetzt. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die
Aufstellung eines soliden Finanzierungskonzeptes.
„In der Eigenverwaltung liegt die Chance das Unternehmen wieder
zukunftsfähig aufzustellen und die Traditionsmarke PASCHEN zu
bewahren. Wenngleich eine zweite Insolvenz innerhalb eines Jahres
sehr schwierige Ausgangsvoraussetzungen schafft, geben die ersten
Signale aus dem Kreis der Kunden und Verbände Anlass zur
Zuversicht“, so Rechtsanwalt Stefan Meyer von PLUTA. Der
Geschäftsführer Frieder Löhrer ergänzt: „Es freut mich sehr, dass
alle Beteiligten den eingeschlagenen Sanierungsweg nach Kräften
unterstützen. Die Geschäftsführung wird von einer starken
Mitarbeiterschaft unterstützt. Der Geschäftsbetrieb wird
uneingeschränkt fortgeführt. Unsere Kunden und Geschäftspartner
können wie gewohnt auf die Qualität unserer Produkte vertrauen.“
Im Rahmen der Sanierung in Eigenverwaltung wird eine
Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet. Die Gehälter der
Mitarbeiter sind damit über das sogenannte Insolvenzgeld für drei
Monate gesichert. Die Mitarbeiter wurden vergangene Woche in einer
ersten Betriebsversammlung über die Situation umfassend informiert.
Die größte Herausforderung besteht in der Aufrechterhaltung der
Liquidität. Dafür ist die Fortsetzung der Geschäftsbeziehung mit der
Factoringgesellschaft von existenzieller Bedeutung.
Informationen zum Verfahren
Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum
Erhalt von Unternehmen in der Krise. Das Unternehmen darf unter
Aufsicht eines Sachwalters und unterstützt durch erfahrene
Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch die Krise führen.
Nach einem 2-3 monatigen Vorverfahren mündet es in einem
Hauptverfahren, in dem die Gläubiger ihre Forderungen anmelden
können.
Informationen zum Unternehmen
PASCHEN ist einer der
traditionsreichsten Möbelhersteller in Deutschland. Gegründet 1883,
blickt das Unternehmen Paschen mittlerweile auf eine über 130
jährige Geschichte zurück. Die PASCHEN Lehrwerkstatt und Manufaktur
verkörpert Möbelhandwerk in seiner ursprünglichsten Form.
Bekanntheitsgrad hat PASCHEN durch die Bibliotheks- und Regalsysteme
erlangt. „Aus Liebe zu Ihren Büchern“ ist Synonym für die PASCHEN
Bibliotheken geworden. Die PASCHEN GmbH beschäftigt aktuell rund 100
Mitarbeiter und generiert rund 12 Millionen Euro Umsatz.
Informationen zu PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen
Situationen. Seit Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und
beschäftigt heute mehr als 380 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien,
Italien und Polen. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele
Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als
Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für
praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt
insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in
Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch
Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur
Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschafte
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