04.03.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Prototools Neuenstadt übernimmt Teilbereich des Automobilzulieferers Gaukel Modell & Formenbau

Der Automobilzulieferer Gaukel Modell & Formenbau ist insolvent

Insolvenzverwalter Christopher Seagon kann durch Verkauf den Standort in Neuenstadt und fast 30 der 50 Arbeitsplätze sichern


Insolvenzverwalter Christopher Seagon hat Teile der Vermögenswerte des Automobilzulieferers Gaukel Model & Formenbau GmbH aus Neuenstadt an die neu gegründete Prototools Neuenstadt GmbH verkauft. Einen entsprechenden Vertrag haben Seagon und Thomas Kleiner, Geschäftsführer von Prototools Ende Februar unterzeichnet. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf bereits zugestimmt. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.


Seagon konnte damit den Standort in Neuenstadt und fast 30 der etwa 50 Arbeitsplätze sichern. Die Bereiche Modellbau und Verwaltung werden geschlossen.

 

„Wir haben mit diesem Teilbetriebsübergang die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten erzielt“, sagt Seagon. Trotz erheblichem Lohnrückstand bei Insolvenzantragsstellung sei es innerhalb kürzester Zeit gelungen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und einen Investorenprozess aufzusetzen. Möglich wurde dies, weil auch der Hauptkunde Daimler AG während des Insolvenzverfahrens seine Aufträge bei Gaukel belassen hat und sich mit dem neuen Investor auch über die Fortführung der Geschäftsbeziehungen einigen konnte.

 

„Wir freuen uns, dass wir mit Daimler einen Kunden behalten, mit dem Gaukel schon seit vielen Jahren gut zusammenarbeitet“, sagt Prototools-Geschäftsführer Kleiner. Er sieht gute Chancen, vor allem die Produktion von Prototypenblechteilen weiter auszubauen. „Gaukel hat in dem Bereich erfahrene Mitarbeiter und eine gute technische Ausstattung. Darauf können wir aufbauen“, ergänzt Kleiner.

 

Die Geschäftsführung von Gaukel Model & Formenbau hatte Anfang November 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Heilbronn Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Verfahren wurde Anfang Dezember 2012 eröffnet. Seagon gelang es nach intensiven Verhandlungen mit den Kunden, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und bis zum nunmehr erfolgten Verkauf weiterzuführen. 

 



Über das Unternehmen Gaukel:

Gaukel Model & Formenbau bot bis zur Insolvenz Komplettlösungen im Bereich Modellbau, Formenbau und Umformtechnik für führende Kunden aus der Zuliefer- und Automobilindustrie. Das Unternehmen produziert Prototypenblechteile, einschließlich aller erforderlichen Vorstufen wie Werkzeuge, Formen, Modelle, Prüflehren, Kunststoff-Spritz- und Tiefziehwerkzeuge. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit etwa 50 Beschäftigten einen Umsatz von zirka 7 Millionen Euro.

 

Über den Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Christopher Seagon ist Partner der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Sozietät WELLENSIEK RECHTSANWÄLTE – Partnerschaftsgesellschaft und hat in den letzten Jahren achtzehn Automobilzulieferbetriebe in der Insolvenz fortgeführt und saniert. So konnte er als Insolvenzverwalter zuletzt erfolgreich den insolventen Geschäftsbetrieb der NS Kunststofftechnik Norbert Schelhorn e.K. in Sonneberg (Thüringen) mit rund 300 Arbeitnehmern und die Stankiewicz GmbH in Celle mit weltweit rund 2.000 Beschäftigten durch übertragende Sanierungen sichern. Zuvor hatte er beispielsweise die Engelmann Gruppe in Hannover mit 700 Mitarbeitern aus der Insolvenz an die Schefenacker Gruppe verkauft.

 



Bild: © L. F. Piltz

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