21.12.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Restrukturierung der KB Schmiedetechnik durch Eigenverwaltung

Hagen: Restrukturierung der KB Schmiedetechnik durch besondere Form des Insolvenzverfahrens

Geschäftsbetrieb weiterhin sichergestellt


Die Geschäftsführung der KB Schmiedetechnik GmbH um Angelika Schulte und Thomas Henneke beabsichtigen die Restrukturierung des Hagener Produktionsbetriebes durch ein Eigenverwaltungsverfahren durchzuführen. 


Das Amtsgericht Hagen hat heute dem Antrag des Unternehmens entsprochen und die Eigenverwaltung mit dem Ziel der Fortführung des Unternehmens angeordnet. Im Eigenverwaltungsverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der bisherigen Geschäftsführung. Sie führt den Sanierungsprozess selbstständig und ohne Insolvenzverwalter aber mit einem zur Seite gestellten Sachwalter durch. Während des Verfahrens wird der Geschäftsbetrieb unverändert weitergeführt. Die Lieferungen an Kunden werden termingerecht erledigt.


Die Geschäftsführung wird zusammen mit dem Beratungsunternehmen Buchalik Brömmekamp (Düsseldorf) nun ein tragfähiges Sanierungskonzept entwickeln, dem das Gericht und die Gläubiger zustimmen müssen. Außerdem begleitet der Sanierungsexperte Nils Averbeck (ebenfalls Buchalik Brömmekamp) das Unternehmen während des Eigenverwaltungsverfahrens. Buchalik Brömmekamp hat bereits rund 150 weitere Unternehmen erfolgreich in einem Eigenverwaltungsverfahren beraten. Diese agieren durch das Verfahren gestärkt wieder am Markt.


In einer Betriebsversammlung wurden heute die insgesamt 110 Beschäftigten über das Verfahren informiert. Die Löhne und Gehälter sind in den nächsten drei Monaten über das Insolvenzgeld gesichert. Die KB Schmiedetechnik ist eine klassische Gesenkschmiede, die Kleinserien mit Teilen von 100 Gramm bis maximal 130 Kilogramm hergestellt. Es werden hauptsächlich sicherheitsrelevante Teile für Druckanwendungen in Lohnfertigung produziert.


Ursache für die wirtschaftliche Schieflage sind im Wesentlichen der starke Auftragsrückgang bei Kunden im Energiebereich sowie eine Verschiebung eines Großauftrages ins nächste Jahr. Zuletzt ist infolge des Atomausstiegs und der Verringerung von Kohlekraftwerken der Umsatz des Gesenkschmiede um rund ein Viertel zurückgegangen. Zusätzlich hatte der Großauftrag bereits hohe Anlaufkosten verursacht, die erst im nächsten Jahr nach Abnahme der Produkte, beglichen werden. Beides hat zu einer angespannten Liquiditätslage geführt.


Mit der Eigenverwaltung nutzt die KB Schmiedetechnik die seit 2012 geltenden Möglichkeiten einer Sanierung unter Insolvenzschutz. In dem Sanierungsverfahren mit dem obersten Ziel der Unternehmensfortführung hat das Hagener Amtsgericht Rechtsanwalt Dr. Markus Wischemeyer von der Dortmunder Kanzlei White & Case als vorläufigen Sachwalter bestellt. Der Sachwalter übernimmt eine Aufsichtsfunktion und hat darüber hinaus die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage des Schuldners zu prüfen.

 

 


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