Schmitt Werke leiten Sanierung über Insolvenzverfahren ein
Die Schmitt Werke, international tätige Maschinenbau-Gruppe mit Sitz in Bischofsheim a. d. Rhön, sollen über ein Insolvenzverfahren saniert werden.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Unternehmen bestellte das zuständige Amtsgericht Schweinfurt den Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner.
„Die Geschäftsbetriebe der Unternehmen werden im vorläufigen Insolvenzverfahren in vollem Umfang fortgeführt“, betonte Exner heute am Sitz der Unternehmen. „Alle Aufträge und Leistungen werden weiterhin ohne Abstriche erbracht.“ Insolvenzantrag gestellt haben beide operative Unternehmen der Gruppe: die „MSB GmbH & Co. KG“ (MSB) sowie die „IBS Industriemaschinen-Bergbau Services GmbH“ (IBS).
Exner hat sich umgehend nach seiner Bestellung zum Sitz der Unternehmensgruppe begeben, um sich im Gespräch mit der Geschäftsleitung der Bild der Lage zu machen. In den nächsten Tagen und Wochen wird er die Sanierungsoptionen prüfen, insbesondere die Möglichkeit einer Sanierung über einen Insolvenzplan. Zudem wird Exner nach Ende der Weihnachtspause direkten Kontakt mit den wichtigsten Kunden und Lieferanten des Unternehmens aufnehmen.
„Die Schmitt Werke verfügen über wettbewerbsfähige Geschäftsfelder“, ergänzte Exner. „Insofern sehe ich gute Chancen für deren Sanierung und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region.“ Auch haben verschiedene Vertreter der Politik ihre volle Unterstützung für die Sanierung der Schmitt Werke erklärt.
Während die MSB vornehmlich für Maschinenbau, Automobilindustrie, Robotik und Luftfahrtindustrie tätig ist, konzentriert sich die IBS auf Förderanlagen für Bergbau und Tunnelbau. Dieser Markt ist jedoch nach Angaben des Unternehmens in den letzten Jahren weitgehend zusammengebrochen. Zudem habe eine Reihe von Kunden bestehende Forderungen nicht bedient. Dies habe bei der IBS zu Liquiditätsengpässen und schließlich zur drohenden Zahlungsunfähigkeit geführt. Da die MSB für Verbindlichkeiten der IBS haftet, habe die MSB trotz ihrer sehr guten Auftragslage ebenfalls Insolvenzantrag stellen müssen.
Exner hat heute Morgen gemeinsam mit der Geschäftsleitung die Belegschaft auf einer Mitarbeiterversammlung über die Lage und die weiteren Schritte detailliert informiert. Die Löhne und Gehälter der 170 Mitarbeiter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. Exner hat zudem die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes eingeleitet, damit die fälligen Entgeltzahlungen schnellstmöglich angewiesen werden können. Auch die mehr als 20 Auszubildenden der Schmitt Werke können ihre Ausbildung fortsetzen.
Joachim Exner verfügt insbesondere in der Sanierung von mittelständischen Industrie-Unternehmen über besondere Erfahrung, z.B. bei Scherer+Trier, Sellner-Gruppe, Plastal-Gruppe, Neumayer Tekfor und Jakob Unternehmensgruppe.
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