30.03.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Schuhhändler Reno meldet Insolvenz an

1000 Mitarbeiter von RENO-Insolvenz betroffen

Das Traditionsunternehmen Reno Schuh GmbH mit Sitz in Bad Münder/Niedersachsen hat am 24.03.2023 einen Insolvenzantrag gestellt.


Das Amtsgericht Hameln – Insolvenzgericht – ordnete am 29.03.2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Reno Schuh GmbH an und bestellte den Sanierungsexperten, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Dr. Immo Hamer von Valtier von der auf Insolvenzverwaltung spezialisierten Kanzlei InsoTreu zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

 

Reno wurde 1977 in Pirmasens zunächst als Schuh-Versandhandelsunternehmen gegründet. Später expandierte das Unternehmen nach Österreich und in die Schweiz und legte seinen Schwerpunkt auf das Einzelhandel-Filialgeschäft. Das Unternehmen betrieb ehemals 850 Filialen und erzielte einen Jahresumsatz in der Reno-Gruppe von fast 1. Mrd. €. Im Oktober 2022 fand der letzte Eigentümerwechsel statt.

 

Auch an Reno sind die aktuellen Erschwernisse für den gesamten Einzelhandel wie zunächst die Geschäftsschließungen, das zurückhaltende Käuferverhalten und die Verlagerung auf den Onlinehandel aufgrund der Corona-Pandemie, die Lieferkettenschwierigkeiten aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges und zuletzt die Inflation insbesondere durch die Energie-Krise nicht spurlos vorbeigegangen, so dass sich das Unternehmen letztlich veranlasst sah, einen Insolvenzantrag zu stellen. Heute betreibt Reno 180 Filialen in Deutschland und beschäftigt hierfür rd. 1.090 Mitarbeitende.

 

Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 120 Mio. €. Unter der Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Hamer von Valtier wird das Unternehmen aktuell in vollem Umfang fortgeführt. Schwerpunkt ist zunächst die Sicherung der Lieferbeziehungen und das Wiederbeleben des Filial- und Online-Geschäftes. Die Betriebsfortführung wird begleitet durch Gehrke Econ und hier federführend durch Rechtsanwalt Thorsten Hunsalzer und Betriebswirt Danny Stockmann. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet, wodurch die Löhne und Gehälter für den Zeitraum bis Ende Mai 2023 gesichert werden.

 

Ziel des Verfahrens ist es, dass Traditionsunternehmen zu sanieren und so aufzustellen, dass das operative Filial- und Onlinegeschäft dauerhaft, also auch über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinaus gesichert ist. Hierzu wird auch ein offener und transparenter Prozess zur Suche eines neuen Inventors installiert. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hamer von Valtier rechnet mit einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens spätestens am 01.06.2023. Von der Insolvenz ist nur das Geschäft der deutschen Reno-Filialen betroffen. Die Reno-Schwestergesellschaften in der Schweiz und in Österreich sind von dem Insolvenzantrag der Reno Schuh GmbH hingegen nicht betroffen.


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