Sitec.glas GmbH: Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter
Der Geschäftsbetrieb des insolventen Sicherheitsglas-Herstellers sitec.glas GmbH aus Waghäusel wird unverändert fortgeführt.
„Sitec.glas ist vollumfänglich lieferfähig“, erklärt der vom Amtsgericht Karlsruhe zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Holger Blümle von Schultze & Braun. Die Löhne und Gehälter der 70 Arbeitnehmer werden über das Insolvenzgeld bis Ende Januar abgesichert. Sitec.glas hatte gestern Insolvenzantrag gestellt.
Die beiden Mutterunternehmen Alois Heiler GmbH und Glas Herzog GmbH sind von der Insolvenz ausdrücklich nicht betroffen. Sitec.glas wurde 1998 von beiden Unternehmen bzw. Gesellschaftern dieser Unternehmen mitbegründet, um sich von Lieferanten unabhängiger zu machen und sich durch die räumliche Nähe der sitec.glas zu den eigenen Unternehmen einen zeitlichen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Sitec.glas GmbH produziert im Zwei-Schicht-Betrieb in Waghäusel Einscheiben- und Verbundsicherheitsglas als Grundlage für die weitere Verarbeitung zum Beispiel in Wand-, Fassadenverkleidungen, Duschabtrennungen sowie Treppen-, Vordächer und Geländerverglasung.
Jedoch ist der Markt für derartige Glasprodukte hart umkämpft. „Es herrscht ein hoher Wettbewerbsdruck, wodurch die erzielbaren Margen deutlich gesunken sind. Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen an Termintreue und Logistik. Solche Kosten konnten wir nicht vollständig an unsere Kunden weiterreichen“, sagt Frank Maschke, Geschäftsführer der sitec.glas GmbH. „Wir haben in den vergangenen Jahren den für die Kostendeckung notwendigen Umsatz verloren. Alleine die Mutterunternehmen, die zwar zu den größeren Kunden gehören, jedoch lediglich rund 20 Prozent unseres Umsatzes ausmachen, konnten das nicht mehr auffangen.“
Auch umfangreiche unternehmerische Maßnahmen, die sitec.glas
mit dem Ziel durchführte, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, erzielten
keinen anhaltenden Erfolg.
„Wir haben sitec.glas als Gesellschafter in der
Vergangenheit nach Kräften unterstützt und bis zuletzt versucht, eine Insolvenz
zu vermeiden. Dies war zwar leider nicht möglich, dafür soll die Insolvenz aber
für einen Neuanfang bei sitec.glas sein. Auch hier werden wir an der Seite der
sitec.glas stehen“, erklären Alois Heiler und Andreas Herzog, Gesellschafter
der sitec.glas sowie der Mutterunternehmen Alois Heiler GmbH und Glas Herzog
GmbH.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle verschafft sich derzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Lage bei sitec.glas und prüft Sanierungsoptionen. „Vorrangiges Ziel ist es zunächst, den Geschäftsbetrieb stabil weiterlaufen zu lassen. Zusätzlich werden wir Maßnahmen ergreifen, um das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig zu machen und Investoren zu gewinnen. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen kann, weil sitec.glas eine gute und treue Kundenstruktur aufweist und in seinem angestammten Markt für Sicherheitsglas über Reputation verfügt.“
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