31.03.2015 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Sozialstation Ambulante-Hilfe-Zentrum Pirmasens insolvent

Sozialstation Ambulante-Hilfe-Zentrum Pirmasens insolvent

Vorläufiger Insolvenzverwalter führt betreutes Wohnen und Pflegdienst uneingeschränkt fort. Keine Einschränkung bei Versorgung und Behandlung der Bewohner und Patienten. Sanierung und Fortführung angestrebt. Löhne und Gehälter bis Ende Mai gesichert.


Die Sozialstation Ambulante-Hilfe-Zentrum Pirmasens gGmbH hat am 30.03.2015 beim Amtsgericht Pirmasens wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Jens Lieser von der Kanzlei LIESER Rechtsanwälte bestellt. Das in Pirmasens bekannte gemeinnützige Unternehmen bietet älteren Menschen in Apartments betreutes Wohnen in unmittelbarer Nähe zum Haupthaus in der Blumenstraße an und verfügt über einen ambulanten Pflegedienst, der Krankenpflege und Intensivpflege bis hin zur Palliativpflege anbietet.

„Ich möchte betonen, dass kein Bewohner der Apartments im Betreuten Wohnen und kein Patient des ambulanten Pflegedienstes sich Sorgen machen muss. Alle Bewohner werden weiter betreut und alle Patienten selbstverständlich mit der gewohnten guten und hohen Qualität von den Pflegefachkräften versorgt“, sagt Rechtsanwalt Jens Lieser. „Denn der Betrieb wird trotz der Insolvenz uneingeschränkt fort geführt“, so Lieser.

Rund 49 Mitarbeiter, darunter hoch qualifizierte Pflegefachkräfte, sind von der Insolvenz betroffen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld bis Ende Mai gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat sich bereits mit der Bundeagentur für Arbeit in Kontakt gesetzt, um für die Mitarbeiter die Insolvenzgeldvorfinanzierung zu ermöglichen. Auf einer Betriebsversammlung hat Rechtsanwalt Jens Lieser die Mitarbeiter über die Insolvenz und die weiteren Schritte informiert. Lieser und sein Insolvenzteam werden sich vor Ort in den kommenden Tagen einen Eindruck über das Unternehmen und die Sanierungsmöglichkeiten verschaffen. Ziel ist eine übertragende Sanierung und die Fortführung des Unternehmens.

„Die Patientenzahlen sind stabil. Ich sehe hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter und es gibt eindeutig einen Bedarf an Einrichtungen dieser Art sowie an ambulanter Pflege, allein schon aus demoskopischen Gründen. Daher sehe ich durchaus sehr gute Chancen für eine Fortführung“, so Lieser. Das gemeinnützige Unternehmen sei im Kern gesund, leide aber unter Meinungsverschiedenheiten der Gesellschafter, die letztlich in eine finanzielle Krise führten, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Lieser wird in den kommenden Wochen mögliche Interessenten ansprechen, um das Unternehmen an einen Investor zu verkaufen.


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