28.10.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Übertragende Sanierung bei Asmus gelungen

Insolvente Asmus: Betriebsübergang auf die neu gegründete Asmus GmbH

Der Betrieb der Leipziger Asmus Arbeitsbühnen und Hebewerkzeuge GmbH & Co. KG konnte mittels der übertragenden Sanierung gerettet werden.


Dies teilten heute der Insolvenzverwalter, Joachim Voigt-Salus, und der Geschäftsführer der Käuferin, Stefan Hein, übereinstimmend mit. Anfang Juni musste die Asmus Arbeitsbühnen und Hebezeuge GmbH & Co. KG ein Insolvenzverfahren beantragen. Das Amtsgericht Leipzig hatte Rechtsanwalt Voigt-Salus zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, der das Unternehmen in vollem Umfang fortgeführt hat und nunmehr an den Investor verkaufen konnte.

 

Das Unternehmen aus Markranstädt bei Leipzig bietet seit 1993 Befahranlagen für den schnellen Zugriff auf Fassaden, Glasdächer, Türme, Kessel, Silos, Brücken, Hochöfen und Schornsteine an. Zudem entwickelt und vertreibt es Befahrsysteme für Aufzugsschächte. In diesem Bereich ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Weltmarktführer und kooperiert mit führenden Herstellern wie ThyssenKrupp und Schindler. Als drittes Geschäftsfeld bietet das Unternehmen Rotorblattbefahranlagen für Windkrafträder an. Mit diesen speziellen Arbeitsbühnen ist es möglich, ohne speziell ausgerüstete Höhenkletterer Reparaturen an den Rotorblättern durchzuführen.

 

Das Unternehmen war in erster Linie durch eine ausgeprägte internationale Expansionspolitik in die Krise geraten. Die hierfür notwendigen Investitionen hatten das Unternehmen zuletzt überfordert.

 

"Sowohl im Bereich Windkraft als auch im Bereich Aufzüge ist das Unternehmen ein sogenannter "hidden champion" also ein kleines mittelständisches Unternehmen mit einer sehr starken weltweiten Marktposition" so Rechtsanwalt Christian Krönert, der für den Verwalter die Betriebsfortführung und den Verkaufsprozess verantwortete. "Der sofort nach Antragstellung eingeleitete Verkaufsprozess stieß deshalb auf ein großes Interesse am Markt."

 

"Das jetzt nach fünfmonatiger Betriebsfortführung unter Insolvenzbedingungen eine übertragene Sanierung gelungen ist, ist ein schöner Erfolg. Sowohl die Kunden und Lieferanten, die trotz teilweise erheblicher Außenstände bereit waren, den Sanierungsprozess zu unterstützen und nicht zuletzt das engagierte Management haben hierzu ganz erheblich beigetragen. Besonders erfreulich ist, dass keiner der 14 Arbeitsplätze abgebaut werden musste." so Voigt-Salus weiter.

 

Der Betriebsübergang auf die neu gegründete Asmus GmbH erfolgte am 15.10.2016. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Für die neu gegründete Asmus GmbH führt Stefan Hain als Gesellschafter-Geschäftsführer die Geschäfte. Er verfügt über einschlägige Branchenerfahrung im Windbereich aufgrund seiner über 11-jährigen Geschäftsführertätigkeit bei einem der größten deutschen Windparkprojektentwickler und Serviceanbieter. „Erklärtes Ziel ist es, positive Synergien durch verschiedene Kontakte in das neue Unternehmen einfließen zu lassen. Ich sehe großes Potential, den Windbereich bei Asmus weiter auszubauen und damit einen Teil des zukünftigen Erfolges sicher zu stellen.“ So Stefan Hain in seinem Statement bei Übernahme. 

 


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