14.01.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

UNIMET-Gruppe stellt Geschäftsbetrieb zum 1. Februar 2019 ein

Oyten: Aus für insolvente Unimet - 500 Mitarbeiter betroffen

Ausbleibende Übernahmeangebote führen zur Einstellung des operativen Geschäfts


Die UNIMET-Gruppe, mit Hauptsitz in Oyten, die im November 2018 während der laufenden Restrukturierung Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren für alle wesentlichen Gesellschaften gestellt hatte, stellt den Geschäftsbetrieb zum 1. Februar 2019 ein. Dies teilten die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter des Großhandelshauses Dr. Hendrik Heerma aus der Kanzlei FRH - FINK RINCKENS HEERMA und Dr. Malte Köster aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER jetzt mit. Hintergrund der Entscheidung, die Ende der vergangenen Woche im vorläufigen Gläubigerausschuss getroffen wurde, ist, dass im Investorenprozess keine Angebote zur Übernahme und Fortführung des Geschäftsbetriebs abgegeben wurden. Sämtliche Interessenten hatten vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes und mit Blick auf den bestehenden Restrukturierungs- und Modernisierungsaufwand bei UNIMET letztendlich kein finales Angebot abgegeben. Eine Fortführung aus eigener Kraft war betriebswirtschaftlich nicht möglich. Der Verkaufsprozess für die zahlreichen Logistik-Immobilien der Unimet-Gruppe läuft hingegen unverändert weiter und ist von hohem Investoreninteresse geprägt.


Der Geschäftsbetrieb bei der zur Unimet-Gruppe gehörenden Brema Marketing GmbH & Co.KG ist vom Betriebsstilllegungsbeschluss der UNIMET nicht betroffen. Der Geschäftsbetrieb mit dem Import von Waren aus Asien nach Europa sowie der Vertrieb in den USA werden unverändert weiter betrieben.


Die aktuell rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, davon rund 130 am Firmensitz in Oyten, wurden bereits über die Betriebseinstellung und die damit verbundenen nächsten Schritte informiert.

 

Dr. Hendrik Heerma und Dr. Malte Köster als vorläufige Insolvenzverwalter in einer gemeinsamen Stellungnahme: „Wir haben im vorläufigen Insolvenzverfahren an vielen Stellschrauben gedreht, um Perspektiven für die Zukunft zu schaffen. Letztendlich müssen wir aber festhalten, dass die erzielten Fortschritte des seit längerem laufenden Restrukturierungsprogramms nicht ausreichen, um eine tragfähige betriebswirtschaftliche Perspektive für das Unternehmen abzusichern. Da es keine neuen Investoren gibt, ist die Betriebseinstellung leider unumgänglich. Bei UNIMET kam viel zusammen: Ein sehr schwieriges Marktumfeld, hoher Modernisierungsbedarf im Zuge des digitalen Wandels und ungünstige Entwicklungen mit Blick auf die Finanzierung des Saisongeschäfts. In einem Insolvenzverfahren liegen immer auch Zukunftschancen, manchmal ist ein Marktaustritt aber unumgänglich. Letztendlich blieb bei UNIMET im Insolvenzverfahren zu wenig Zeit. In den kommenden Wochen werden wir prüfen, was wir tun können, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Wechsel in neue Arbeitsverhältnisse zu unterstützen. Hierzu stehen wir in engem Austausch mit dem Betriebsrat.“

 

Die UNIMET Gruppe befand sich seit Mai 2018 in einem umfangreichen Restrukturierungsprozess. Im Kern standen dabei Investitionen in Digitalisierung und die Zentralisierung der Verwaltung, die Schließung unrentabler Standorte sowie das Outsourcing von Vertrieb und Logistik. Im Zuge der Kapazitäts- und Strukturanpassungen hatte das Unternehmen bereits im Sommer 2018 die Schließung von Standorten eingeleitet und angekündigt, sich von rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu trennen. Im November 2018 folgten dann die Insolvenzanträge.

 


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