14.01.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

bean & beluga: Neustart mit Investor

Die bean & beluga GmbH, eine von Dresdens exquisiten Gourmetadressen musste 2017 Insolvenz anmelden

Das Gastronomieunternehmen des Dresdner Sternekochs Stefan Hermann hat die Insolvenz erfolgreich hinter sich gelassen: Der gesamte Geschäftsbetrieb, der mehrere Gastronomie und Catering-Betriebe umfasst, wurde auf eine Nachfolgegesellschaft übertragen. Alle Angebote sowie sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten.


„Die Investorenlösung ermöglicht Stefan Hermann einen geschäftlichen Neustart auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament“, sagte Bruno M. Kübler. Der Namenspartner der bundesweit tätigen Kanzlei KÜBLER hatte den Gastronom im Eigenverwaltungsverfahren als Restrukturierungsexperte unterstützt. „Nicht nur für Hermann und seine Mitarbeiter, sondern auch für das Dresdner Gastronomieangebot ist das eine sehr gute Nachricht.“ Das Unternehmen wird künftig als „bean & beluga Betriebs GmbH“ firmieren und weiter von Hermann als Geschäftsführer geleitet. Der Investor möchte anonym bleiben; über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

 

Hermann hatte für seine in der „bean & beluga GmbH“ gebündelten Gastronomie- und Catering-Betriebe im April 2017 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und das Unternehmen gemeinsam mit Kübler in Eigenregie fortgeführt und saniert. Das Verfahren wurde durch den vom Gericht eingesetzten Sachwalter, Ralf Hage, beaufsichtigt und begleitet. Durch gezielte Maßnahmen wie etwa den Ausbau der Event- und Cateringangebote auf dem Konzertplatz „Weißer Hirsch“ ist es seitdem gelungen, saisonale Umsatzschwankungen auszugleichen und die Profitabilität deutlich zu verbessern. Parallel dazu konnten mit dem Staatsbetrieb Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB) ein neuer Pachtvertrag für das „Kleine Haus“ der Sächsischen Staatstheater geschlossen und die alten Pachtverträge über die gastronomische Betreuung von Semperoper und Schauspielhaus verlängert werden.

 

„Der Investor übernimmt ein nachhaltig saniertes Unternehmen, das positive Erträge erwirtschaftet“, betonte Kübler. Davon profitieren auch die Gläubiger, die der Übertragungslösung in der zuvor anberaumten außerorderlichen Gläubigerversammlung einstimmig zugestimmt hatten: Weil das Unternehmen mit sämtlichen Betriebsstätten erhalten werden konnte , können die Gläubiger aus dem Verkaufserlös mit einer höheren Quote auf ihre Forderungen rechnen als im Falle einer Zerschlagung.

 

Derzeit bereiten sich Hermann und sein Team auf das erste Groß-Event des Jahres vor: den Semperopernball am 1. Februar. Zum Unternehmen bean & beluga gehören das gleichnamige Sternerestaurant, das Bistro „Hirsch 32“, ein Feinkostladen und eine Kochschule. Auch die Theaterrestaurants „william“ im Dresdner Schauspielhaus und das „Klara“ im Kleinen Haus sowie das Catering und die Mitarbeiterversorgung für die Dresdner Semperoper liegen in der Hand von Stefan Hermann. Ausschank, Catering und Events gibt es zudem zur Weihnachtszeit auf dem Dresdner Striezelmarkt sowie ganzjährig auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch. Bean & beluga beschäftigte zuletzt 148 Mitarbeiter, darunter 56 Festangestellte.


Bild: © fotolia.de

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