Vogt: "Unsere Mannschaft wird die Liga halten"
Der VfR Aalen geht weiter in die Offensive.
„Es muss der Öffentlichkeit
in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass wir zu unserem Vorgehen
keine Alternative hatten. Aber wir haben jetzt eine echte Chance,
endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen“, so der
Präsidiumssprecher des VfR Aalen, Roland Vogt, in der
gestrigenPressekonferenz. „Die viel positivere Nachricht lautet: Unser
Hauptsponsor TELENOT hat für zwei Jahre verlängert, alle unsere
Exklusivpartner für ein weiteres Jahr. Damit haben wir finanzielle
Planungssicherheit für die kommende Saison und werden die Lizenz für die
3. Liga auch halten.“ Absolute Priorität genieße nun der Klassenerhalt.
Vogt: „Natürlich sind wir uns des sportlichen Risikos bewusst. Wir
stehen aber zu 100 Prozent hinter unserem Team und sind uns sicher, dass
die Mannschaft den Ligaverbleib sichern wird. Hier sind wir alle
gefordert, den Jungs den nötigen Rückhalt zu geben. Die ersten
Reaktionen unserer Fans waren toll, diese bedingungslose Unterstützung
von den Rängen brauchen wir nun mehr denn je.“
Bei der
Mannschaft und in der Öffentlichkeit hatte die Nachricht von Stellung
des Insolvenzantrags unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. „Bei allem
Verständnis für mögliche Zukunftssorgen: Die derzeitige Situation des
Vereins erscheint nach allem, was ich bislang weiß, nicht unlösbar“,
erklärt der Sanierungsexperte und vorläufige Insolvenzverwalter Dr.
Holger Leichtle von Schultze & Braun, der schon den SSV Ulm 1846
Fußball erfolgreich durch die Krise führte. „Ein erster Schritt ist
jetzt gemacht. Der Spielbetrieb ist bis Saisonende gesichert, für den
Vereinsbetrieb kann ich im Moment auch keine Probleme erkennen. Dass der
Hauptsponsor und die Exklusivpartner gerade zum jetzigen Zeitpunkt ihr
Engagement verlängern, zeigt das Vertrauen in den Verein. Das ist ein
starkes Signal.“ Jetzt gehe es darum, dass man sich mit den Gläubigern
zusammensetzt und ein Konzept entwickelt, wie die Neuaufstellung
gelingen kann. „Auch hier fangen wir nicht bei Null an, sondern es liegt
ein Plan vor, den wir weiter abstimmen und gemeinsam mit allen
Beteiligten umsetzen werden.“
„Jetzt erst recht!“ – die richtige Spielerreaktion
Präsidiumssprecher
Roland Vogt betonte in diesem Zusammenhang nochmals, dass die
Gehälter aller Spieler gesichert sind und niemand jetzt in
Zukunftssorgen verfallen müsse. „Die Einstellung unserer Spieler, mit
einem klaren´Jetzt erst recht!´auf diese Sachlage zu antworten, ist
genau richtig. Wir sind sportlich sehr gut aufgestellt. Die Mannschaft
hat in den letzten Spielen eine hervorragende Moral und Kampfgeist
bewiesen. Dies brauchen wir jetzt, um unser sportliches Ziel, den
Klassenerhalt zu erreichen“, so Vogt.
Die Verantwortlichen des
Vereins zeigen sich zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit dem DFB
in Sachen Punktabzug gütlich ausgehen werden. Nach den Ligastatuten kann
der DFB in solchen Fällen dem betroffenen Verein bis zu neun Punkte
abziehen. „Die Gefahr ist noch nicht aus der Welt. Wir sind aber mit dem
Deutschen Fußball-Bund bereits im Gespräch, um diesbezüglich eine
unserer Situation angemessene Entscheidung herbeizuführen“, erläutert
Prof. Dr. Georg Streit, Rechtsanwalt aus München und Rechtsberater des
VfR.
Sportliches Ziel bleibt der Klassenerhalt
Das
sportliche Ziel des Klassenerhalts stehe für diese Saison jetzt im
Vordergrund, erläutert Präsidiumssprecher Roland Vogt. „Dafür erhalten
die Mannschaft und das Trainerteam nicht nur unsere Rückendeckung,
sondern die der gesamten Stadt Aalen und der Region.“ Alle Gespräche,
die Vogt in den letzten zwei Tagen zu diesem Thema geführt habe, „und
nicht nur mit unserem OB Thilo Rentschler und unserem Landrat Klaus
Pavel, haben mich ermutigt und darin bestätigt, dass wir gemeinsam für
unseren Verein das Richtige gemacht haben.“
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.