17.04.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

W-tec AG stellt Insolvenzantrag

Betrieb der insolventen W-tec AG wird aufrechterhalten

Sanierungsexperte Dr. Jan Markus Plathner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.


Nicht beeinflussbare Verschiebungen wesentlicher Projekte, die sich auf das Erreichen gesetzter Umsatzziele negativ ausgewirkt haben, ein hoher Kostendruck und eine gescheiterte Finanzierungsrunde haben die W-tec AG dazu gezwungen, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit zu stellen.

„Leider hat sich der prognostizierte Auftragseingang in den vergangenen Monaten nicht so positiv entwickelt, wie wir dies in unseren Planungen angenommen hatten. Aus diesem Grund konnte die weitere Finanzierung unseres Geschäftsbetriebs auf Basis der bestehenden Strukturen nicht mehr sichergestellt werden. Wir haben deshalb einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzantrags gestellt, um die Sanierung mit den Möglichkeiten des deutschen Insolvenzrechts fortzusetzen“, begründet der Vorstand den Schritt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmte das Amtsgericht Bad Homburg den Sanierungsexperten Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner.

Plathner war bereits unmittelbar nach seiner Bestellung vor Ort, um erste Gespräche zu führen und sich ein Bild von der wirtschaftlichen Lage zu machen. „Die Rahmenbedingungen für eine dauerhafte Betriebsfortführung sind äußerst schwierig. Wir sind derzeit damit beschäftigt den umfangreichen Projektstatus zu überprüfen, und die Möglichkeiten einer Fertigstellung der Projekte unter Berücksichtigung insolvenzrechtlicher Bestimmungen zu bewerten. Aber mit Blick auf die Produktpalette, die innovativen Entwicklungen und die in der Vergangenheit bewiesene Leistungsfähigkeit von W-tec gibt es auch gute Argumente, mit denen wir Geldgeber und potenzielle Investoren überzeugen können. Wir werden jedenfalls alles daran setzen, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Dazu brauchen wir jedoch vor allem die Unterstützung der Finanzierungspartner und Kunden“, fasste Plathner seine ersten Eindrücke zusammen. Um eine Zukunft der W-tec zu sichern ist der vorläufige Insolvenzverwalter bereits zum jetzigen Zeitpunkt damit beschäftigt einen strukturierten Investorenprozess
aufsetzen.

Die Mitarbeiter wurden umgehend in einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert. Damit die rund 100 Mitarbeiter an den Standorten in Bad Homburg keine Einkommensausfälle erleiden, hat der vorläufige Insolvenzverwalter umgehend die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes vorbereitet und die Zustimmung der
zuständigen Agentur für Arbeit eingeholt. Die Auszahlung der Märzentgelte konnte bereits fristgerecht erfolgen. Damit sind die Lohn- und Gehaltszahlungen zunächst bis Ende Mai gesichert. Bis dahin will Plathner Klarheit haben, ob und welche Möglichkeiten es gibt, die W-tec AG zu erhalten.



Weitere Informationen:
Dr. Jan Markus Plathner ist seit über zehn Jahren als Insolvenzverwalter tätig und verfügt über große Erfahrung bei Unternehmenssanierungen in der Insolvenz. Zu seinen Verfahren und Sanierungserfolgen zählen die Neumayer Tekfor Gruppe mit fast 4000 Arbeitnehmern, die Telefunken Semiconductors in Heilbronn und die Walter Gruppe mit ca. 8.000 Arbeitnehmern. Aktuell berät Dr. Plathner die Geschäftsführung der  Automobilzulieferer aus der Küpper-Gruppe mit rund 900 Arbeitnehmern Deutschlandweit.

Brinkmann & Partner wurde 1980 in Hamburg gegründet und ist heute als Partnergesellschaft in 30 Niederlassungen mit ca. 100 Berufsträgern (insgesamt ca. 300 Mitarbeiter) in allen Wirtschaftszentren Deutschlands vertreten.


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