Berliner Pralinenhersteller Sawade wird in Insolvenz fortgeführt
Investoren für Süßwarenhersteller mit 50 Mitarbeitern gesucht
Der älteste Berliner Pralinenhersteller hat am Donnerstag beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg Insolvenz beantragt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter führt der Berliner Rechtsanwalt Torsten Martini das 1880 gegründete Unternehmen Sawade mit allen rund 50 Mitarbeitern fort und sucht nach Investoren für den bekannten Premiumhersteller von Pralinen, Marzipan und anderen Spezialitäten. Die Sawade GmbH & Co. KG produziert auf einem eigenen Betriebsgrundstück in Berlin Reinickendorf und vertreibt die Pralinen an Discounter und den Lebensmittelfachhandel. In Berlin betreibt Sawade drei Filialen in Charlottenburg, Wilmersdorf und Mariendorf sowie einen Werksverkauf in Reinickendorf.
"Sawade musste wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. Aber der Hersteller von Premiumpralinen überzeugt mit guten Produkten, namhaften Kunden und einer modernen Produktion. Deshalb führe ich das traditionsreiche Unternehmen mit allen 50 Mitarbeitern weiter und suche Investoren, die insbesondere den Vertrieb weiter ausbauen möchten", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Torsten Martini von der Berliner Kanzlei Leonhardt.
Bereits wenige Jahre nach der Gründung 1880 in Berlin Unter den Linden 19 hatte sich Sawade aufgrund excellenter Confiserie-Artikel einen hervorragenden Namen erworben und wurde Hoflieferant. Mit besonderen Rezepturen und Rohstoffen wuchs das Unternehmen vor allem seit den fünfziger Jahren. 1972 baute Sawade im Gewerbegebiet Nord in Berlin Reinickendorf auf einem firmeneigenen Grundstück eine neue Fabrik auf, in der mit modernen Technologien täglich bis zu 2.000 Kilogramm Süßwaren hergestellt werden. Nach dem Tod des Firmeninhabers hatte vor fünf Jahren sein Sohn Thomas Spengler das Unternehmen übernommen. Zuletzt setzte Sawade rund drei Millionen Euro um und produzierte täglich bis zu zwei Tonnen Pralinen.
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