ELS, gegründet im
Jahr 2008 als Komplettanbieter von Lösungen zur Umsetzung der
Verpackungsverordnung, ist seit 2015 als duales System im Markt für
Verpackungsentsorgung tätig. Als Full-Service-Dienstleister bei der
Verpackungslizenzierung bietet sie ihren Kunden mit dem eigenen dualen
System ELS Dual eine umfassende und rechtssichere Beratung,
Lizenzierung und Dokumentation in allen europäischen Märkten zur
rechtskonformen Erfüllung der jeweiligen Gesetze und Verordnungen.
Nach der Verpackungsverordnung sind Unternehmen, die Verpackungen in
Verkehr bringen, dazu verpflichtet, sich an einem flächendeckenden
System zur Entsorgung von Verpackungen zu beteiligen. Diese Systeme
werden auch als duale Systeme bezeichnet, weil sie zusätzliche
Entsorgungssysteme neben der kommunalen Abfallentsorgung sind. Im
deutschen Markt gibt es zehn bundesweit zugelassene duale Systeme. Diese
Unternehmen schließen mit den kommunalen Abfallentsorgern Verträge zur
Sammlung, Sortierung und Verwertung der Verpackungen. Die Hersteller von
Gütern zahlen für jede Verkaufsverpackung Lizenzgebühren an das
jeweilige duale System, das dann mit diesen Gebühren die Gelben Tonnen
und Säcke sowie die Sammlung, Sortierung und Verwertung der Wertstoffe
finanziert.
Als wesentliche Krisenursache sieht Geschäftsführer
Sascha Schuh das Versagen des Marktes für Verpackungsentsorgung in
Deutschland: „Von Beginn an hat es erhebliche finanzielle und
strukturelle Probleme bei der Erfassung und Verwertung von
Verkaufsverpackungen gegeben. Da in Deutschland nur die dualen Systeme
und nicht die Inverkehrbringer streng kontrolliert werden, tragen
insbesondere Trittbrettfahrer des Systems seit Jahren zu enormen
Liquiditätsproblemen der dualen Systeme bei. Das sind diejenigen
Unternehmen, die nicht lizenzierte Verpackungen in den Markt bringen,
für deren Entsorgung also nicht gezahlt wurde. Ein Konzept, bei dem die
Ausgaben höher sind als die Einnahmen, kann nicht funktionieren. Dazu
kommen extrem volatile Preise für Sekundärrohstoffe, wechselnde und
wegfallende Absatzmärkte sowie konstant steigende Preise für
Entsorgungsdienstleistungen“, so Schuh weiter.
Bereits im
November 2017 hat die ELS einen M&A-Prozess eingeleitet, der sich
aufgrund der Komplexität verzögerte. Entsprechend war die
Geschäftsführung zur Sicherung des Sanierungserfolges gezwungen, den
Schutz des gerichtlichen Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung zu
beantragen.
Die ELS Europäische LizenzierungsSysteme GmbH ist
eine 100%ig Tochter der ASCON Holding GmbH. Weder die Töchter noch die
ASCON Holding sind von der gerichtlichen Sanierung betroffen und können
ihren Geschäftsbetrieb störungsfrei und uneingeschränkt fortsetzen.
ELS Europäische LizenzierungsSysteme GmbH saniert sich in Eigenverwaltung
Erhaltung der Arbeitsplätze und der Geschäftstätigkeit sind erste Ziele des Sanierungsverfahrens
Die ELS Europäische LizenzierungsSysteme GmbH
hat am 15.03.2018 Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Das
zuständige Amtsgericht Bonn ordnete am 19. März 2018 die vorläufige
Sachwaltung über das Vermögen des Unternehmens an. Zum vorläufigen
Sachwalter wurde der Düsseldorfer Sanierungsspezialist Rechtsanwalt
Rüdiger Weiß von der Kanzlei WallnerWeiß bestellt. Diese gehört nach
bundesweiten Erhebungen zu den erfolgreichsten Kanzleien für
Unternehmenssanierung in Eigenverwaltung.
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