SKW-Gruppe mit positiver operativer Entwicklung im Jahr 2017
Umsatz- und Ertragsziele trotz des laufenden Insolvenzverfahrens erreicht
Die SKW-Gruppe hat im vergangenen Jahr ungeachtet des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung bei der Obergesellschaft SKW Stahl-Metallurgie Holding AG einen weiterhin positiven Trend im operativen Geschäft verzeichnet. Der Konzernumsatz und das bereinigte operative Ergebnis des Weltmarktführers bei Produkten für die Behandlung von Eisen und Stahl lagen über den vergleichbaren Vorjahreswerten. SKW profitierte dabei zum einen von der seit Beginn 2017 wieder freundlicheren Stahlkonjunktur und zum anderen von der weiteren konsequenten Umsetzung des Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsprogramms "ReMaKe". Der Konzern veröffentlicht heute die Zahlen für den Jahres- und Konzernabschluss 2017.*
- Der Konzernumsatz legte um 4,1 % von 249,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 259,2 Mio. Euro zu; das produzierte und veräußerte Volumen in Tonnen lag dabei mit ca. 3 % über dem Vorjahreswert.
- Die für die SKW-Geschäfte aussagekräftige Rohertragsmarge (definiert als Differenz aus Gesamtleistung und Materialkosten im Verhältnis zum Umsatz) erreichte mit 31,5 % nahezu den bereits hohen Vorjahreswert in Höhe von 31,6 %.
- Das um Sonder- und Einmaleffekte (u.a. Restrukturierungsaufwand) adjustierte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) übertraf mit 13,2 Mio. Euro nicht nur den Vorjahreswert von 11,9 Mio. Euro, sondern auch die ursprüngliche Prognose von etwas mehr als 10 Mio. Euro. Die Effekte aus dem bereits 2014 initiierten Programm "ReMaKe" lieferten 2017 einen positiven Beitrag von 5,7 Mio. Euro zum EBITDA (nach insgesamt 16,6 Mio. Euro in den Vorjahren).
- Der Konzern schloss 2017 mit einem positiven Jahresergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten von 0,4 Mio. Euro ab, nach einem Verlust von 12,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Dr. Kay Michel, Vorstand (CEO) der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG: "Das Zahlenwerk zeigt klar, dass wir das operative Geschäft unserer Gruppe wieder auf eine solide Basis stellen konnten, an deren Nachhaltigkeit wir aber weiterhin intensiv arbeiten müssen. Unseren Tochterunternehmen gelang es 2017, sich sehr flexibel an die geänderten und verschärften Markt- und Wettbewerbsbedingungen anzupassen und durch Marktanteilsgewinne Teile der Volumenrückgänge auszugleichen. Umso bedauerlicher ist es, dass im vergangenen Jahr ungeachtet des operativen Aufwärtstrends die finanzielle Sanierung zur notwendigen Beseitigung der massiven Überschuldung unserer Gesellschaft wegen des Widerstands einiger Aktionäre nicht gelang und die Sanierung nun im Zuge des Insolvenzverfahrens erfolgen muss."
Eigenkapitalsituation zeigt nach wie vor eine massive
Überschuldung
- Per 30. November 2017 wies der SKW-Konzern ein negatives bilanzielles Eigenkapital von 6,0 Mio. Euro aus nach -5,4 Mio. Euro per Ende Dezember 2016. Darin bereits eingerechnet sind die positiven Eigenkapitalanteile Dritter, die sich im Stichtagsvergleich von 10,4 Mio. Euro leicht auf 10,5 Mio. Euro erhöhten.
- Die SKW Stahl-Metallurgie Holding AG weist im Einzelabschluss einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 21,8 Mio. Euro aus (Vorjahresstichtag: 23,4 Mio. Euro).
Operativer Ausblick 2018
Der positive Geschäftstrend der SKW-Gruppe hat sich in den ersten Monaten des laufenden Jahres in fast allen Segmenten fortgesetzt. Wichtige Risiko- und Unsicherheitsfaktoren sind u.a. der erwartete Einbruch des Stahlmarktes in Südamerika und die Auswirkungen der im März 2018 beschlossenen Zollbarrieren der USA auf Stahl auf den Welthandel. Begleitend dazu ist eine weiterhin steigende Wettbewerbsintensität mit einhergehender Margenerosion zu verzeichnen.
Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand für das Jahr 2018 von einem Umsatz von ca. 270 Mio. Euro und von einem adjustierten Konzern-EBITDA von rund 15 Mio. Euro aus.
Im Insolvenzverfahren der SKW Holding soll nach einer ersten Gläubigerversammlung, die im Wesentlichen die Eigenverwaltung und den Sachwalter bestätigt hat, in einer zweiten Gläubigerversammlung über den Insolvenzplan abgestimmt werden. Dieser sieht - wie bekannt - zum Zwecke der finanziellen Restrukturierung im Kern die Umwandlung eines wesentlichen Teils der vom US-amerikanischen Finanzinvestor Speyside Equity erworbenen Kreditforderungen gegen die SKW Holding in Eigenkapital der Gesellschaft vor, verbunden mit dem Ausscheiden der bisherigen Aktionäre. Die bei Speyside verbleibenden Kreditforderungen sollen der Gesellschaft als langfristiges Gesellschafterdarlehen zur Verfügung gestellt werden. Damit würde die SKW während der Laufzeit des Darlehensvertrages bis zum 31. Dezember 2020 über ausreichend Liquidität zur Finanzierung des operativen Geschäfts verfügen.
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der SKW per 30. November 2017 ist ab sofort unter http://www.skw-steel.com/de/ir-press/finanzberichte.html abrufbar.
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