Geschäftsbetrieb bei Gepade läuft trotz Insolvenzantrag in vollem Umfang weiter
Nach dem Insolvenzantrag des Polstermöbelherstellers Gepade Polstermöbel Pamme GmbH & Co. KG läuft die Produktion wieder uneingeschränkt.
„Am Montag hatte das Unternehmen zunächst geruht“, erläutert der vom Amtsgericht Paderborn bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Martin Schmidt von Schultze & Braun. Schmidt entschied jedoch nach ersten Gesprächen mit der Geschäftsleitung, dass von Dienstag an der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang wieder aufgenommen wird. Die Löhne und Gehälter der 260 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld vorerst abgesichert.
Derzeit verschafft sich Schmidt ein Bild von der wirtschaftlichen Situation bei Gepade. Er hatte sich unmittelbar nach seiner Bestellung an den Sitz des Unternehmens in Delbück begeben. „Vorrangiges Ziel ist es erst einmal, den Geschäftsbetrieb stabil am Laufen zu halten und alle vorhandenen Aufträge fristgerecht und mit der gewohnt hohen Qualität zu bedienen“, erklärt Schmidt die nächsten Schritte. Dafür führt er Gespräche mit allen Beteiligten. „Mein erster Eindruck ist, dass hier alle an einem Strang ziehen und zur Rettung des Unternehmens beitragen wollen“, so Schmidt.
Außerdem wird der vorläufige Insolvenzverwalter die Möglichkeiten einer Sanierung des Unternehmens prüfen. Erste Maßnahmen hatte Gepade bereits vor mehreren Monaten mit Hilfe einer Unternehmensberatung eingeleitet. „Bei aller Vorsicht angesichts des schwierigen Marktumfeldes in dieser Branche werte ich es doch als gutes Zeichen, dass sich schon am ersten Tag des vorläufigen Insolvenzverfahrens erste potentielle Investoren bei mir gemeldet haben“, sagt Schmidt. „Die nächsten Wochen müssen zeigen, ob wir belastbare Angebote aushandeln und Gepade wieder auf ein stabiles Fundament stellen können.“
Gepade ist ein ostwestfälisches Familienunternehmen, das in vierter und fünfter Generation geführt wird und sich auf die Herstellung von Polstermöbeln des mittleren und gehobenen Preissegments spezialisiert hat. Rund 90 Prozent des Umsatzes von knapp 40 Millionen Euro erwirtschaftet der Mittelständler mit der Herstellung von Polstermöbeln. Die restlichen zehn Prozent steuert der Objektbereich bei, der Hotel- und Pflegeeinrichtungen, öffentliche Institutionen oder sogar Schiffe ausstattet.
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