H. Wennberg GmbH: Gericht bestätigt Eigenverwaltung
Insolvenzplan soll bis Herbst vorgelegt werden
Die H. Wennberg GmbH Großbuchbinderei mit Sitz in Vaihingen/Enz bei
Stuttgart kommt bei ihrer Sanierung weiter voran. Am Montag eröffnete
das Amtsgericht Heilbronn das Sanierungsverfahren und bestätigte dabei
die Eigenverwaltung. Die Geschäftsführung wird das Unternehmen somit
auch weiterhin eigenständig leiten. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis
seitens unserer Gläubiger, die das Verfahren einvernehmlich
unterstützen, und des Gerichtes. Er ist für uns gleichzeitig eine
Verpflichtung, zu einer Sanierungslösung zu kommen, die die Interessen
aller Beteiligten gleichermaßen berücksichtigt“, kommentiert
Geschäftsführer Martin Wennberg.
In den vergangenen Wochen hat
die Wennberg GmbH zahlreiche Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, mit
denen die größte deutsche konzernunabhängige Buchbinderei auf die
anhaltend schwierigen Marktbedingungen reagiert. „Wir haben mit dem
Betriebsrat einvernehmlich vereinbart, dass wir den Großteil der
vorhandenen Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft sichern werden. Etwa
100 Arbeitsplätze bleiben erhalten“, berichtet Wennberg.
Die
Entlassung von rund 20 Mitarbeitern ist dennoch nicht zu vermeiden, da
das Marktumfeld auch in den kommenden Monaten von sinkenden Preisen und
Auflagenrückgängen gekennzeichnet sein wird. „Diese Umstände verkennen
wir nicht und wir möchten die Wennberg GmbH schon heute so ausrichten,
dass sie auch künftige Herausforderungen meistert“, so Wennberg. Das
Unternehmen wird deshalb zwei Abteilungen schließen, die nicht zum
Kerngeschäft zählen, die vorhandenen Kapazitäten im Kerngeschäft
Klebebindung aber nicht wesentlich verringern. „Gegenüber den
Mitarbeitern, von denen wir uns leider trennen müssen, übernehmen wir
unsere soziale Verantwortung und bieten ihnen den Wechsel in eine gut
ausgestattete Transfergesellschaft an, die die Arbeitnehmer auffangen,
weiterqualifizieren und weitervermitteln wird. Hier arbeiten wir mit
einem sehr namhaften Anbieter zusammen, der in der Region regelmäßig
hohe Vermittlungserfolge erzielt“, so Wennberg.
Insgesamt sieht
Wennberg die Bemühungen um eine dauerhafte Sanierung auf einem guten
Weg. „Die Belegschaft steht loyal zum Unternehmen, wir verzeichnen auch
während der Sanierungsphase keinerlei Fluktuation bei den Mitarbeitern.
Kunden und Lieferanten arbeiten weiterhin in vollem Umfang
vertrauensvoll mit uns zusammen, wir haben keine Auftragsverluste und
liegen bei unseren wirtschaftlichen Daten genau im Plan“, so Wennberg.
Das Unternehmen war und ist in der Lage, auch unter den Bedingungen des
Sanierungsverfahrens seine Aufträge mit gewohnt hoher Qualität und
Liefertreue zu erfüllen.
In den kommenden Wochen wird Wennberg
zusammen mit seinen Beratern sowie dem vom Gericht bestellten Sachwalter
Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun weiter intensiv an dem
Sanierungskonzept arbeiten. „Unser Ziel ist es, dass wir bis zum Herbst
unseren Partnern einen mit allen Beteiligten abgestimmten Insolvenzplan
vorlegen und im November bereits das Verfahren wieder verlassen können“,
sagt Wennberg. Der Geschäftsführer betont, dass auch die Gesellschafter
einen finanziellen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens leisten
werden: „Die Familie Wennberg steht seit 154 Jahren zu diesem
Unternehmen und wird dies weiterhin tun.“
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