Handwerksbäckerei Gehri durchläuft Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung
Geschäftsbetrieb in der Produktion und den Filialen läuft weiter
Die Gehri Hochschwarzwälder Bauernbrotbäckerei GmbH
& Co. KG durchläuft derzeit ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.
Einen entsprechenden Antrag stellte das Unternehmen bereits Mitte Dezember. Am
27. Februar 2019 eröffnete das Amtsgericht Freiburg das entsprechende
Verfahren. Ungeachtet der Sanierung läuft der Geschäfts- und Bäckereibetrieb
sowohl in der Produktion am Stammsitz in Titisee-Neustadt als auch in den
Filialen weiter.
Ursache der wirtschaftlichen Schieflage der Bäckerei ist das veränderte
Einkaufsverhalten vieler Kunden aufgrund einer zunehmenden Versorgung durch
Backautomaten in Supermärkten und Discountern. „Letztlich hat das dazu geführt,
dass mehrere unserer Filialen und Backshops nicht mehr mit Gewinn betrieben
werden konnten. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Bäckerei Gehri mit
Hilfe eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung zu sanieren“, erklärt
Geschäftsführer Thomas Schuble.
Schuble wird bei der Sanierung durch ein erfahrenes Beraterteam um Norbert
Beigel von Beigel Petermann & Partner sowie Andreas Wolf von der WINTERHOFF
Rechtsanwälte GmbH unterstützt. Das Amtsgericht Freiburg bestellte außerdem
Rechtsanwältin Simone Kaldenbach von Schultze & Braun zur Sachwalterin.
„Mit diesem Team sehe ich die Bäckerei gut aufgestellt, um den angefangenen
Sanierungsweg zu Ende zu gehen. Wir haben die Lage der Bäckerei eingehend
analysiert und Schwachstellen aufgedeckt. Diese Schwachstellen werden wir im
Zuge des Sanierungsverfahrens beseitigen“, sagt Schuble.
Zu den Sanierungsmaßnahmen zählt die Schließung von fünf der bislang 30
Filialen. „Es war und wird uns nicht möglich, diese Filialen wirtschaftlich zu
betreiben. Deshalb haben wir uns von ihnen trennen müssen, um die
Gesamtbäckerei von Verlusten zu entlasten. Dieser Schritt ist uns nicht leicht
gefallen, weil wir uns dabei auch von 26 unserer 260 engagierten Mitarbeiter
trennen müssen. Aber er ist notwendig, um das Unternehmen für die Zukunft
stabil aufzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeiter
aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften alle bald wieder einen neuen
Arbeitsplatz finden werden“, sagt Schuble.
Der Geschäftsführer sieht die Bäckerei insgesamt wieder auf einem guten Weg.
Ziel sei es, das Unternehmen mit einem Insolvenzplan – eine Art Vergleich mit
den Gläubigern – neu aufzustellen und dauerhaft zu erhalten.
Weder Kunden noch Geschäftspartner müssen Sorgen machen, dass sich an den hohen
Qualitätsstandards der Bäckerei etwas ändert. „Gehri steht weiterhin für
ehrliche Handwerkskunst, regionale Zutaten, hohe Qualität sowie seit
Generationen in der Familie überlieferte Originalrezepte ohne industriell
hergestellte Backmischungen. Ich habe eine hochmotivierte Mannschaft in den
Filialen und in der Produktion, die eine tolle Arbeit leistet“, sagt Schuble.
Auch die Sparkasse Hochschwarzwald als Hauptgläubigerin steht vollumfänglich
hinter dem Unternehmen und unterstützt die Sanierung. Schuble: „Hier können wir
uns auf einen verlässlichen Partner stützen, mit dessen Hilfe wir unsere
Bäckerei sicher wieder auf stabiles Fundament stellen können.“
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