26.07.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Insolvente Hulvershorn Eisengießerei wird stillgelegt

Insolvente Hulvershorn Eisengießerei wird stillgelegt

Der vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Michels sah keine Chance mehr zu einer nachhaltigen Zukunftslösung, nachdem keine Investorenlösung zustande kam.


Die Produktionsstätten der insolventen Hulvershorn Eisengießerei in Bocholt werden stillgelegt, nachdem der eingeleitete Investorenprozess erfolglos verlaufen ist. Es gibt damit zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich nächste Woche keine Perspektive auf eine nachhaltige Fortführung des Geschäftsbetriebes. Der vorläufige Gläubigerausschuss hatte den vorläufigen Insolvenzverwalter, nachdem am vergangenen Freitag kein Angebot vorlag, mit der Schließung des Unternehmens beauftragt.

 

Die Geschäftsaufgabe ist deshalb so bedauerlich, weil der vom Amtsgericht Münster berufene vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Michels den Geschäftsbetrieb erfolgreich stabilisiert und fortgeführt hatte. Er hatte dabei die volle Unterstützung der Gläubiger und der Kunden. Eine Ausproduktion wurde veranlasst. Alle Lieferanten und Kunden wurden über die geplante Stilllegung informiert.

 

Seit Antragstellung am 9. November 2018 war es dem vorläufigen Insolvenzverwalter und seinem Team gelungen, den damals ohne Strom und Rohstoffe brach liegenden Gießereibetrieb wieder anzukurbeln und bis dato rund 6400 Tonnen Guss zu schmelzen. Der Gesamtumsatz in dieser Zeit beläuft sich auf 14,2 Millionen Euro. Auf diese Weise wurde das Auftragsvolumen bis zum 1. Quartal 2020 abgearbeitet. Die Beschäftigten hatten mit großem Engagement ihre Aufgaben erfüllt. Mit Kundenhilfe konnte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar Urlaubs- und Weihnachtsgeld bezahlt werden.

 

Ohne einen neuen Investor hatte das Unternehmen allerdings keine nachhaltige Zukunft. Nachdem zuletzt mit einem zunächst Erfolg versprechenden Investor keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte, ergab sich jedenfalls auf kurze Sicht keine Investoren-Lösung. Dem potenziellen Interessenten konnte seitens Großkunden angesichts des äußerst schwierigen Marktumfeldes keine Auftragssicherheit gegeben werden. Als kein Angebot vorlag, entschloss sich der vorläufige Gläubigerausschuss für die Liquidation. „Wir haben mit diversen Investoren verhandelt und bis zuletzt gekämpft“, sagt Michels.

 

Die 156 Beschäftigten wurden gestern über die Schließung in einer Versammlung informiert. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich in der nächsten Woche werden die Kündigungen ausgesprochen. 30 Beschäftigte führen die Abwicklung fort. Über einen Interessensausgleich werden derzeit Verhandlungen mit dem Betriebsrat geführt. Teams der Bundesagentur für Arbeit werden in der nächsten Woche die Beschäftigten über die weiteren Schritte bei der Arbeitsplatzsuche informieren.

 

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bis zuletzt hochmotiviert ihre Leistung erbracht. Ohne ihren Einsatz hätte der Betrieb schon früher eingestellt werden müssen. Es tut mir sehr leid, ihnen kein besseres Ergebnis bieten zu können“, bedauert der vorläufige Insolvenzverwalter Michels.




Über die Hulvershorn Eisengießerei GmbH & Co. KG:

Die Hulvershorn Eisengießerei GmbH & Co. KG mit Sitz in Bocholt verfügt über ein komplettes Leistungsspektrum von der Werkstoffauswahl und Beratung bis hin zum fertig bearbeiteten Guss.


Über Michels Vorast Insolvenzverwaltungen GbR:

Michels Vorast Insolvenzverwaltungen GbR ist eine der führenden Insolvenzverwalterkanzleien in Nordrhein-Westfalen. Die Kanzlei unterhält Büros in Münster, Dortmund, Paderborn, Bad Iburg, Werl, Oberhausen, Bielefeld, Köln, Bonn und Gladbeck. Die Namensgeber Stephan Michels und Marcus Vorast sowie die Partnerin Jana Dettmer werden regelmäßig als Insolvenzverwalter und Sanierungsexperten berufen.

 


Bild: © geralt / pixabay

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