03.04.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

JD Norman Germany GmbH will guten Weg weitergehen

Der Automovilzulieferer JD Norman ist insolvent

Mögliche Investoren in Gesprächen mit Hauptkunden - Aktuell Kurzarbeit wegen Corona-Pandemie


„Bis die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch die JD Norman Germany GmbH trafen, waren wir auf einem sehr guten Weg, den wir nach Wiederaufnahme der Produktion fortsetzen wollen“, erklärt Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun. Am 23. März mussten die rund 130 Beschäftigten im Werk Witzenhausen auf Kurzarbeit Null gehen, da Vormaterialien und Verpackungen wegen Produktionsstopps bei Kunden und Zulieferern nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung standen. Am 14. April soll hier die Produktion nach derzeitigem Stand wieder anlaufen. Im Werk Eisenach in Hörselberg-Hainich mit rund 450 Mitarbeitenden musste die Produktion zwei Tage später eingestellt werden. Hier ist zunächst geplant, mit der Frühschicht am 6. April erneut zu starten. „In der gegenwärtigen Lage müssen wir jedoch – wie andere Unternehmen auch – flexibel und dynamisch auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren“, betont Dr. Leichtle.


Aktuell arbeiten die beiden Werke von JD Norman Germany mit kleiner Besetzung, um einen schnellen Wiederanlauf zu ermöglichen: Einzelne Maschinen werden instandgesetzt, die Materialannahme für Halbzeuge und Verpackung ist aktiv und Produktionsanlagen werden in Bereitschaft gehalten. In täglichen virtuellen Konferenzen werden die Führungskräfte über die Lage auf dem Laufenden gehalten, für die übrigen Beschäftigten wurde eine Hotline für aktuelle Informationen eingerichtet. Um den reibungslosen Wiederanlauf zu gewährleisten, ließ der Insolvenzverwalter Benachrichtigungskaskaden für die Mitarbeitenden organisieren.


Gutes Betriebsergebnis dank engagierter Belegschaft

Bis zum Corona-bedingten Produktionsstopp verlief das Geschäft erfreulich: „Das Betriebsergebnis ist besser als geplant, weil die Beschäftigten mitziehen“, erläutert der Insolvenzverwalter. „Wir konnten dank der engagierten Belegschaft die Produktivität steigern, Maschinenlaufzeiten verlängern, die Produktionsprozesse optimieren und auch sonst Einiges effizienter gestalten.“ Vergleichsweise wenige Beschäftigte verließen das Unternehmen aus eigenem Antrieb, betriebsbedingte Kündigungen gab es nicht. „So konnten wir das wichtige Know-how im Unternehmen behalten – und deshalb danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Treue und ihr Engagement!“ Die Kurzarbeitsvereinbarung wegen der Corona-Pandemie lief reibungslos über die Bühne – ebenso das Herunterfahren der Produktion. Dem schnellen Produktionsanlauf nach überstandener Pandemie steht nichts im Weg, zumal die Fortführungsvereinbarung mindestens bis zum 31. Juli 2020 läuft. Unterdessen sind mehrere ernsthafte Interessenten in Gesprächen mit den Hauptkunden, um ihr Konzept abzustimmen. Das Team des Insolvenzverwalters versucht parallel, mit den Investoren ein gutes Ergebnis zu erzielen. „Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation können wir aber keine Aussagen treffen, wann der Transaktionsprozess zu einem Abschluss führen wird“, so Dr. Leichtle.



Kurzprofil Unternehmen

JD Norman ist führend in der Herstellung technisch hoch entwickelter Produkte und verfügt über Erfahrung in der Fertigung von Metallbauteilen für verschiedene Branchen. Das Unternehmen ist Zulieferer für einige der größten Automobilhersteller. Die JD Norman Germany GmbH wurde 2017 gegründet und übernahm zum Januar 2018 den Geschäftsbetrieb der insolventen REGE Motorenteile GmbH.

 


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl