06.03.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Kaiser-Center Löhne: Geschäftsbetrieb wird ohne Einschränkungen fortgesetzt

Kaiser-Center Löhne: Löhne und Gehälter gesichert

Am 26.02.2014 hat die Geschäftsführung der Sportpark Löhne GmbH beim zustän-digen Amtsgericht Bielefeld Insolvenzantrag gestellt (Eigenantrag).


Das Amtsgericht Bielefeld hat den Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Stefan Meyer (Lübbecke) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.


Bei der Sportpark Löhne GmbH handelt es sich um die Betriebsgesellschaft des Sportparks „Kaiser-Center“ (www.kaiser-center.de), ein bereits seit 1993 in Löhne etabliertes und überregional bekanntes Sportzentrum mit Tennisplätzen, Squash-Courts, Badminton-Plätzen, Indoor-Soccer-Plätzen, Kegelbahnen, einem großzügigen Fitnesscentrum, einer umfangreichen Saunalandschaft und eigener Innen- und Außengastronomie. Die Sportpark Löhne GmbH beschäftigt aktuell (incl. Teilbeschäftig-ter) insgesamt 56 Arbeitnehmer.


Ein wesentlicher Grund für die wirtschaftliche Schieflage der Sportpark Löhne GmbH ist nach den bisherigen Erkenntnissen die im letzten Jahr vorgenommene Installation eines Blockheizkraftwerkes, die aufgrund technischer Probleme nicht wie geplant zu einer energetischen Optimierung führte, sondern die gegenteilige Entwicklung zur Folge hatte. In den letzten Tagen wurde die Sportpark Löhne GmbH mit einer hohen sechsstelligen Nachforderung des Energieversorgers konfrontiert, die zum Eintritt der Zahlungsunfähigkeit geführt hat. Darüber hinaus hat sich das Angebot insbesondere im Bereich von Fitness-Studios in der Stadt Löhne in den letzten Jahren erheblich erweitert, was zu erhöhtem Wettbewerb führte.


Der Geschäftsbetrieb der Sportpark Löhne GmbH wird mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters unverändert fortgeführt. Alle Angebote stehen auch weiterhin ohne jede Einschränkung zur Verfügung. Sämtliche Mitarbeiter werden weiter beschäftigt. Zum Zeitpunkt der Antragstellung gab es keine Rückstände bei den Bezügen der Arbeitnehmer. An dieser Stelle wirkt sich die frühzeitige Insolvenzantragstellung der Geschäftsführung positiv aus und erhöht die Sanierungschancen der Unternehmen. Die Lohn- und Gehaltszahlungen der 56 Mitarbeiter sind bis auf weiteres (3 Monate) durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert. Eine Insolvenzgeldvorfinanzierung ist bereits eingeleitet und wird dazu führen, dass die Mitarbeiter im weiteren Verlauf pünktlich ihr Gehalt bekommen. Die Mitarbeiter sind noch am Abend des 03.03.2014 über die aktuelle Situation sowie die Pläne und Ziele des (vor-läufigen) Insolvenzverwalters im Rahmen einer Betriebsversammlung ausführlich informiert worden. Die Mitarbeiter haben einen hochmotivierten Eindruck hinterlassen und werden gemeinsam mit dem Geschäftsführer und der Insolvenzverwaltung dafür sorgen, dass die Kunden von dem Insolvenzverfahren nicht mitbekommen werden, weil sämtliche Leistungen in gleichbleibend hoher Qualität zur Verfügung gestellt werden.


Bereits vor der Einleitung des Insolvenzverfahrens hatte sich die Geschäftsleitung intensiv um Sanierungsmöglichkeiten bemüht und Verhandlungen mit dem Immobilieneigentümer geführt. Auch wenn diese Gespräche unter dem bestehenden Zeitdruck noch nicht abgeschlossen werden konnten, so hat der Immobilieneigentümer und Verpächter bereits sehr deutlich zu verstehen gegeben, mit eigenen Beiträgen den Sanierungs- und Restrukturierungskurs stützen zu wollen. Diese Gespräche wird der (vorl.) Insolvenzverwalter nunmehr umgehend wieder aufnehmen. Daneben wird der (vorl.) Insolvenzverwalter auch nach alternativen Finanzierungs- und (Mit-)Investoren Ausschau halten, um möglichst schnell eine Sanierungs- und Restruktu-rierungslösung anbieten zu können. Ggf. wird vorliegend auch ein Insolvenzplanverfahren angestrebt.


Das klare, gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist jedenfalls das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten und der Stadt Löhne und allen treuen (Dauer-)Kunden des „Kaiser-Center“ die altbekannte und bewährte Sportstätte zu erhalten. An diesem Ziel werden in den nächsten Wochen alle Beteiligten mit vereinten Kräften intensiv arbeiten.


Rechtsanwalt Meyer hierzu: „Die guten und vertrauensvollen ersten Gespräche und Verhandlungen mit den wesentlichen Verfahrensbeteiligten lassen mich im Hinblick auf den Erhalt des „Kaiser-Center“ zuversichtlich in die Zukunft blicken. In der Betriebsversammlung habe ich den Mitarbeitern bereits gesagt, dass meine eigenen Mitarbeiter und ich selbst alles in unserer Macht stehende daran setzen werden, eine dauerhafte Sanierungslösung zu finden, um den Sportpark und seine Arbeitsplätze für die Stadt und die Region zu erhalten. Ich bin hoffnungsfroh, dass dieses Ziel in vier bis sechs Monaten erreicht werden kann. Dabei kann jeder sportbegeisterte Bürger auf sehr einfache Art und Weise einen maßgeblichen eigenen Beitrag leisten, indem er mit seinem Verhalten zeigt, dass ihm das „Kaiser-Center“ ebenfalls am Herzen liegt. Ich spreche demnach auch im Namen der Mitarbeiter des Unternehmens den Wunsch aus, dass uns die Kunden gerade jetzt erhalten bleiben und mit guten Umsätzen den eingeschlagenen Sanierungskurs ihrerseits unterstützen.




Die überörtliche Sozietät MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist an den Standorten Münster, Osnabrück, Lübbecke, Berlin und Hannover tätig. Die Sozietät verfügt über eine langjährige Expertise bei der Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen sowie auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung.



Bild: © R. Roveri

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