14.05.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"
Keine Investorenlösung für H&H Touristik-Gruppe möglich
Reisen mit Abreisedatum ab 1. Juni 2019 müssen abgesagt werden - Service für bestehende Buchungen bleibt bestehen
Die
H&H Touristik-Gruppe wird ihren Geschäftsbetrieb im Sommer 2019 einstellen.
Reisen mit Abreisedatum ab 1. Juni 2019 müssen leider abgesagt werden.
Betroffen sind Reisen, die über die H&H Touristik GmbH, die Gala Vital
Reisen GmbH sowie die Travel Direkt Deutschland GmbH gebucht wurden.
Die verbliebenen 64 Mitarbeiter der Gruppe wurden bereits im Rahmen einer
Versammlung über die Betriebsschließung informiert. Allen Beschäftigten muss
leider gekündigt werden. Das H&H Touristik-Team wird bestehende Buchungen
weiter betreuen; der Kundenservice steht Reisenden bis zu ihrer Rückkehr
umfassend zur Verfügung. Der Betrieb wird voraussichtlich im August 2019
stillgelegt.
Seit Anfang Februar 2019 befinden sich die drei Unternehmen der H&H
Touristik-Gruppe in einem Insolvenzverfahren. Als Insolvenzverwalter der drei
Gesellschaften sind Michael Pluta, Heinz-Joachim Hombach und Rainer Bachert von
der PLUTA Rechtsanwalts GmbH tätig. 5.000 der gebuchten Reisen mit ca. 10.000
Reisenden fanden durch die Zusammenarbeit der Sanierungsexperten mit der
HanseMerkur Reiseversicherung AG wie geplant statt.
Das Team führte zudem in den vergangenen Wochen Gespräche mit mehr als 20
potenziellen Interessenten. Letztlich konnte jedoch kein Käufer für das
Unternehmen gefunden werden. Der Grund hierfür liegt vor allem in der seit 2018
gültigen Datenschutzgrundverordnung.
Datenschutzverordnung als Sanierungshindernis
Die Verordnung erschwert eine übertragende Sanierung von Unternehmen in der
Insolvenz. Bei einer solchen Nachfolgelösung werden auch Kundendaten von einem
Investor übernommen. Das ist aber seit 2018 ohne ausdrückliche Zustimmung jedes
einzelnen Kunden verboten. Auch wenn, wie in den meisten Fällen, dieselben
Mitarbeiter mit denselben Daten im neuen Unternehmen weiterarbeiten wollen.
„Das verhindert möglicherweise den Verkauf und kostet leider Arbeitsplätze.
Vorhandene Unternehmenswerte werden somit vernichtet“, sagt Sanierungsexperte
Michael Pluta.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen suchte das Team nach einem Investor
und stand dazu mit den zuständigen Behörden in engem Austausch. Jedoch konnte
keine gemeinsame Lösung für das Thema Datenschutz erreicht werden. Die
verbleibenden Interessenten zogen daher ihre Angebote zurück. Lediglich für den
kleinen Teilbereich des Golfsports führen die PLUTA-Experten noch abschließende
Verhandlungen. Ein Ergebnis wird dazu in Kürze erwartet.
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen
Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt
heute mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90
Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit
Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer,
sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt
insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder
Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die
Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und
Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat,
JUVE, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today
Global Award belegen.
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