KL-Megla nutzt Eigenverwaltungsverfahren zur Sanierung
Eitorf: Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter
Peter
Reinecke und sein Sohn Rafael David Reinecke, beide Geschäftsführer der
KL-Megla GmbH in Eitorf, wollen ihr über 100-jähriges Familienunternehmen durch
ein Eigenverwaltungsverfahren sanieren und wieder wettbewerbsfähig aufstellen.
Einem entsprechenden Antrag des Unternehmens hat das Amtsgericht Bonn
zugestimmt. „Mit der Eigenverwaltung verfolgen wir das Ziel, KL-Megla
fortzuführen und nachhaltig zu sanieren. Deshalb laufen alle Projekte und der
Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter wie bisher“, erklärt Peter Reinecke,
der nach dem Ausscheiden von Jörg Loggen Ende März 2019 das Unternehmen als
alleiniger Gesellschafter führt. Die 63 Mitarbeiter wurden bereits über die
aktuelle Entwicklung informiert. Löhne und Gehälter sind in den ersten drei
Monaten des Verfahrens über das Insolvenzgeld abgesichert.
Mit
dem Verfahren nutzt das Unternehmen nun die Chance, die der Gesetzgeber mit dem
ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen) vor
sieben Jahren geschaffen hat. Durch die Eigenverwaltung können sich Unternehmen
in schwierigen Situationen wieder neu aufstellen. Die Unternehmensleitung
bleibt in der Eigenverwaltung weiterhin im Amt und wird die Sanierung unter
Aufsicht des Gerichts und eines Sachwalters selbstständig durchführen. Als
vorläufigen Sachwalter bestellte das Bonner Amtsgericht Rechtsanwalt Dirk
Obermüller, Partner der überregional tätigen Wirtschaftskanzlei dhpg aus Bonn.
In
dem Verfahren wird KL-Megla von der Wirtschaftskanzlei und Unternehmensberatung
Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf begleitet, mit deren Unterstützung in den
nächsten Wochen ein Sanierungskonzept erarbeitet wird. Dieses Konzept mündet
später in einen Insolvenzplan, in dem die Entschuldung und nachhaltige
Fortführung des Unternehmens aufgezeigt wird. Dem Plan müssen die Gläubiger
zustimmen. Danach wird er vom Amtsgericht Bonn bestätigt.
KL-Megla
entstammt eines bereits 1917 gegründeten Glastechnik-Unternehmens und wird noch
heute familiär geführt. Inzwischen entwickelte es sich im Laufe der Jahre zu
einem international gefragten Hersteller von Metall-Glassystemen. Neben
hochwertigen Metallsystemen für Türen, wie beispielsweise Glasduschtüren,
fertigt das Unternehmen auch strom- und signalführende Beschläge.
„Im Rahmen der Planinsolvenz wird KL-Megla ertrags- und liquiditätsmäßig wieder gestärkt, um auch weiterhin als interessanter und zuverlässiger Partner für Kunden und Lieferanten im Glastechniksektor agieren zu können“, blickt Sanierungsexperte Dr. Utz Brömmekamp (Buchalik Brömmekamp) zuversichtlich in die Zukunft.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.