22.01.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Laborchemie Apolda startet Sanierung

Sanierung in Eigenverwaltung angestrebt: LCA Apolda

Die Thüringer Laborchemie Apolda GmbH saniert sich über ein Eigenverwaltungsverfahren.


Das Amtsgericht Erfurt hat dem Antrag auf Eigenverwaltung entsprochen und eine vorläufige Eigenverwaltung nach § 270a InsO angeordnet. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Klaus Siemon bestellt. In der Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung weiterhin im Amt und kann die Geschicke des Unternehmens unter Aufsicht des Gerichtes und eines Sachwalters weiter lenken. Die bisherige Geschäftsführung wurde durch den Sanierungsexperten Burkhard Jung (hww Unternehmensberater GmbH) als Sanierungsgeschäftsführer ergänzt.


Die Laborchemie Apolda GmbH (LCA) wurde 1993 durch die Berliner Firma Heyl chemisch-pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG privatisiert. LCA verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Verfahrensentwicklung und Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen und Spezialchemikalien. Nach dem unvorhergesehenen Wegfall eines wichtigen Großkunden im vergangenen Jahr und des damit einhergehenden Umsatzrückganges war es dem Unternehmen nicht möglich, die Kostenstrukturen kurzfristig entsprechend anzupassen.


Um das Unternehmen zu restrukturieren und wieder dauerhaft auf eine solide finanzielle Basis stellen zu können, leitete die Geschäftsführung die Sanierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Während des Verfahrens bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen des bisherigen LCA-Geschäftsführers Dr. Eduard Heyl und des neu berufenen Sanierungsgeschäftsführers Burkhard Jung. Sie führen den Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fort. Der Gesellschaft wurde Rechtsanwalt Klaus Siemon, von der Anwaltskanzlei Siemon, vom Amtsgericht Erfurt als vorläufiger Sachwalter zur Seite gestellt. Er wird ähnlich wie ein Aufsichtsrat das Verfahren im Interesse der Gläubiger beaufsichtigen. Siemon verfügt als Sachwalter über umfangreiche Sanierungserfahrungen im Rahmen von Eigenverwaltungsverfahren.


LCA erarbeitet bereits mit Unterstützung der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein Sanierungskonzept, das die Maßnahmen zur Fortführung des Unternehmens aufzeigt.


Im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung wurden die 83 Arbeitnehmer über die aktuelle Entwicklung informiert. Die Löhne und Gehälter sind in den ersten drei Monaten des Verfahrens über die Bundesagentur für Arbeit abgesichert.


„LCA ist ein innovatives Unternehmen mit wettbewerbsfähigen, attraktiven Produkten“, betont Burkhard Jung, der als CRO (Chief Restructuring Officer) für die Umsetzung der Sanierung verantwortlich ist. „Am Ende des Eigenverwaltungsverfahrens soll LCA wieder als neu aufgestelltes Unternehmen nachhaltig profitabel wirtschaften können.“

Burkhard Jung von der hww Unternehmensberater GmbH gehört zu den renommiertesten deutschen Sanierern und war an erfolgreichen Restrukturierungen namhafter Unternehmen beteiligt. Die Hauptaufgabe von Jung besteht in den kommenden Monaten u.a. darin, den Sanierungsprozess zu organisieren und zu steuern. Beabsichtigt ist, das Verfahren bis Mitte 2014 abzuschließen.


LCA ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Heyl chemisch-pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG. Das Berliner Familienunternehmen ist auf die Entwicklung, Zulassung und Vermarktung von Antidota zur Behandlung von Vergiftungen sowie den Vertrieb von pharmazeutischen Wirkstoffen und Spezialchemikalien spezialisiert. Heyl ist selbst von dem Verfahren nicht betroffen und wird die Sanierung aktiv unterstützen.


Bild: © FreeImages.com/123dan321

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