06.08.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

S.A.G. Solarstrom AG schließt Verkauf der deutschen Projekte ab

S.A.G. Solarstrom AG - Insolvenz: Deutsche Anlagen verkauft

Investorenprozess auf sehr gutem Weg


Die S.A.G. Solarstrom AG i.I. hat den Verkauf der letzten drei Photovoltaik-Projekte des deutschen Portfolios abgeschlossen. Bereits Ende Februar hatte die Gesellschaft den Verkaufsabschluss des größten Projektes des Portfolios, der Photovoltaik-Anlage Jüterbog mit 10,1 MWp, melden können und damit den wesentlichen Teil der Zwischenfinanzierung des Portfolios zurückgeführt. Nach einigen weiteren Projekten wurde nun die Veräußerung der letzten drei Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5 MWp an private Investoren abgeschlossen, davon eine Photovoltaik-Anlage in Daßlitz und zwei Photovoltaik-Anlagen in Sondershausen. Mit dem Verkaufsabschluss der restlichen drei Photovoltaik-Anlagen des deutschen Portfolios fließen der S.A.G. Solarstrom AG weitere Mittel im mittleren einstelligen Millionenbetrag zu.

 

Mittelzuflüsse ermöglichen bestmögliche strategische Option

"In 2013 hatte die Insolvenz eines Komponentenlieferanten und einiger Subdienstleister zu deutlichen Verzögerungen der Abschlussarbeiten geführt, in 2014 war es die Insolvenz der S.A.G. Solarstrom AG. Ursprünglich waren wir davon ausgegangen, den Verkauf bis Ende Juni 2014 abschließen zu können", so Dr. Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG. "Da wir jedoch wie bei vorangegangenen Projekten einen angemessenen Marktpreis erzielen wollten, hat der Prozess etwas länger gedauert. Nun ist es uns gelungen, den Verkauf aller deutschen Projekte erfolgreich abzuschließen und damit den erwarteten Mittelzufluss zu sichern."

 

Weitere Mittelzuflüsse aus dem Verkaufsabschluss eines italienischen Portfolios sowie dem Rückfluss eines Darlehens stehen noch aus, werden jedoch ebenfalls in den nächsten Wochen erwartet. "Auch hier lassen wir uns nicht, wie häufig in Insolvenzprozessen zu sehen, unter Druck setzen, sondern verhandeln auch in diesen Fällen sachgerechte Lösungen. Überhastete Entscheidungen sind nicht nötig", so Dr. Kuhlmann. Diese drei deutlich verspäteten Zahlungsmittelzuflüsse in Höhe von insgesamt rund 20 Mio. Euro hatten im Dezember 2013 zu dem Liquiditätsengpass und letztlich zur Insolvenzanmeldung geführt.

 

Investorenprozess auf sehr gutem Weg

"Die Mittelzuflüsse erlauben uns, die für die Unternehmensgruppe strategisch beste Variante im Investorenprozess zu evaluieren, die gleichzeitig auch den Gläubigern der Unternehmensgruppe im Insolvenzprozess zugutekommen wird", erläutert Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich, Kanzlei Görg, Köln.

 

Bei den am Gesamtunternehmen mit allen Geschäftsbereichen interessierten strategischen Investoren handelt es sich um international tätige Unternehmen aus dem asiatischen, nordamerikanischen und europäischen Raum. "Deshalb hat auch die Due Diligence seitens der Investoren bislang mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich gedacht, da es hier für multinational tätige Unternehmen komplexe rechtliche und steuerliche Fragestellungen zu klären gilt", so Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich. "Nach dem aktuellen Stand gehe ich aber nun davon aus, dass wir den Investorenprozess absehbar abschließen können und damit eine Fortführung der Unternehmensgruppe und eine im Vergleich zu anderen Insolvenzverfahren respektable Quote für die Gläubiger erreichen werden. Es ist allerdings weiterhin offen, wie die gesellschaftsrechtliche Abwicklung der Transaktion gestaltet werden wird und das wird beeinflussen, ob Aktionäre einen Mittelrückfluss auf ihr eingesetztes Kapital erhalten werden."

 

 


Bild: © Patrick Moore

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