04.07.2017 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

SCHÄFER-OESTERLE auf Sanierungskurs

Würzburg: Firma Schäfer-Österle ist insolvent

Der Geschäftsbetrieb der Schäfer-Oesterle GmbH, international tätiger Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Würzburg, wird nach der Insolvenzeröffnung ohne Einschränkung fortgeführt.


Das zuständige Insolvenzgericht Würzburg hat am 1. Juli 2017 das Verfahren eröffnet und Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner zum Insolvenzverwalter bestellt. Geschäftsleitung und Insolvenzverwalter bereiten eine Investorenlösung vor.

 

Seit dem Insolvenzantrag Ende April 2017 ist es Insolvenzverwaltung und Geschäftsführung gemeinsam gelungen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. „Alle Fahrzeugteile konnten und können pünktlich produziert und ausgeliefert werden“, unterstrich Insolvenzverwalter Exner, der zuvor bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt war. „Diese positive Entwicklung verdanken wir nicht zuletzt unseren Kunden, die zum Unternehmen stehen.“ Bei den Kunden von Schäfer-Oesterle handelt es sich deutsche und europäische Premium-Automarken sowie international tätige „First Tier Supplier“.

 

Bei den 445 Mitarbeitern, die in der Gruppe beschäftigt werden, wird es keine Kündigungen geben. Im Gegenteil: Das Personal an den drei Standorten in Backnang, Würzburg und Bonyhad soll aufgrund der guten Auftragslage aufgestockt werden.

 

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet auch der Insolvenzgeldzeitraum. Das Unternehmen muss nun die Löhne und Gehälter der 163 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter wieder aus den laufenden Umsätzen finanzieren. Infolge der erfreulichen Auftragslage sind keine Personalmaßnahmen erforderlich. „Dies ist nicht zuletzt das Verdienst der Beschäftigten selbst“, ergänzte Exner. „Diese haben seit Insolvenzantragstellung mit vollem Einsatz weitergearbeitet und damit die Fortführung des Geschäftsbetriebs ermöglicht. Auch die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat war die ganze Zeit äußerst kooperativ.“

 

Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, die Sanierung des Geschäftsbetriebs mit Hilfe eines Investors darzustellen. Dazu haben Insolvenzverwalter und Geschäftsführung bereits in den vergangenen Wochen einen strukturierten Investorenprozess eingeleitet, bei dem mögliche Erwerbsinteressenten ermittelt und gezielt angesprochen werden. Die Prüfung der Geschäftsunterlagen durch die Interessenten („Due Dilligence“) hat bereits begonnen; mehrere potenzielle Käufer waren bereits vor Ort. „Das Interesse möglicher Erwerber ist nachhaltig vorhanden“, betonte Exner. „Dies zeigt, dass Schäfer-Oesterle für Investoren ein attraktives Investment ist. Wir sind deshalb zuversichtlich, den Fortbestand des Geschäftsbetriebes sowohl in Deutschland als auch in Ungarn langfristig sichern zu können.“

 

Schäfer-Oesterle gehört seit mehr als 30 Jahren zu den führenden Zulieferern der Automobil-Industrie und produziert an drei Standorten in Ungarn und Deutschland mit insgesamt 445 Arbeitnehmern für hochwertige Innenraumoberflächen von Premium-Fahrzeugen. Das Angebotsspektrum reicht von der Herstellung von Einzelkomponenten mit Oberflächen aus Leder und Textil bis hin zur Lieferung von kompletten Systemen. Neben dem Standort Würzburg unterhält das Unternehmen noch eine kleinere Fertigung im baden-württembergischen Backnang, wo Individualaufträge produziert werden. Die 282 Arbeitnehmer des ungarischen Schäfer-Oesterle-Standortes sind nicht von Insolvenz betroffen.

 

 


Kurzporträt Kanzlei Dr. Beck & Partner:

Die Kanzlei mit interdisziplinärer Ausrichtung und acht Standorten hat sich auf Insol-venzrecht und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Unter Wahrung der Interessen der Gläubiger steht bei Firmeninsolvenzen der Erhalt der Unternehmenssubstanz und der Arbeitsplätze im Vordergrund. Zu den namhaften überregional ausstrahlenden Verfahren gehörten gehören u.a. die Insolvenzverwaltungen Scherer & Trier, René Lezard, Neumayer-Tekfor, Loewe, Metz, Müller-Brot und die Schlott Gruppe. Weitere Informationen unter: www.ra-dr-beck.de.


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