07.02.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

SonnPlast übernimmt Automobilzulieferer NS Kunststofftechnik

SonnPlast übernimmt insolventen Automobilzulieferer NS Kunststofftechnik

Die SonnPlast GmbH, eine Tochter der Indus trieholding addfinity testa aus Hartha, Sachsen, übernimmt zum 1. März 2013 die Vermögenswerte des insolventen Automobilzulieferers NS Kunststofftechnik Inh. Norbert Schelhorn e.K. aus Sonneberg in Thüringen.


 Entsprechende Verträge haben Insolvenzverwalter Christopher Seagon und die Geschäftsführer der SonnPlast GmbH, Stefan Eylert und Tilo Schultz, unterzeichnet. Die Übernahme steht noch unter den üblichen Vorbehalten wie der Genehmigung des Kartellamts. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Sillschweigen vereinbart.


Seagon kann mit dem Verkauf den Standort in Sonneberg alle rund 300 Arbeitsplätze sichern. „Uns war nach der Prüfung der Zahlen und Daten des Unternehmens klar, dass NS Kunststofftechnik mit einem neuen Investor gute Chancen hat, sich im Markt zu behaupten“, sagt Insolvenzverwalter Seagon. „Im eingeleiteten Investorenprozess wurde schnell deutlich, dass es mehrere potenzielle Investoren gibt, die das genauso sahen und realistische Angebote abgegeben haben.“ addfinity testa hat sich in dem sehr kompetitiven Investorenprozess gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt, weil die Verantwortlichen das überzeugendste Gesamtkonzept präsentiert haben. „Das hat auch der Gläubigerausschuss von NS Kunststofftechnik so gesehen und der Übernahme bereits zugestimmt“, sagt Seagon.


Für die Verantwortlichen von addfinity testa passt der Zulieferer aus Sonneberg perfekt in das bestehende Portfolio. „Wir kennen die Kunststoff- und Automobilbranche, haben Erfahrungen mit Sanierungen und werden gezielt in das Unternehmen investieren“, sagt Stefan Eylert, einer der beiden Geschäftsführer von addfinity. „Um den Turnaround effektiv bewerkstelligen zu können, werden mein Kollege Tilo Schultz und ich auch die Geschäftsführung der SonnPlast GmbH übernehmen“, kündigte Eylert an. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Beschäftigten in Sonneberg.


Der Inhaber der Firma NS Kunststofftechnik hatte im Mai 2012 beim zuständigen Amtsgericht Meiningen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Insolvenzgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Am 1. August 2012 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.


Seagon hat das Unternehmen seit Insolvenzantragstellung zehn Monate fortgeführt, bevor er es nun an einen neuen Investor übertragen konnte. Möglich wurde die Fortführung, nachdem es Seagon nach intensiven Verhandlungen mit den wesentlichen Beteiligten, darunter Kunden, Kreditinstituten und Warenlieferanten, gelungen war, den Geschäftsbetreib mit einer neuen Finanzierung auszustatten, zu stabilisieren und so die Weiterbelieferung der Kunden sicherzustellen. Dies war die erste Voraussetzung, um einen Investorenprozess überhaupt einleiten zu können, der jetzt erfolgreich abgeschlossen wurde. Daneben wurden unter der Ägide Seagons verschiedene operative Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die wiederum positive Auswirkungen auf den Investorenprozess hatten. „Die Interessenten“, so Seagon, „haben verstanden, dass es in diesem Fall keinen Nachteil bedeutet, einen insolventen Geschäftsbetrieb zu erwerben.“ Vielmehr wurde die Transaktion so strukturiert, dass Nachteile aus der Zeit vor Insolvenzantragstellung weitestgehend vermieden worden sind. Alle Beteiligten, so bestätigte der Insolvenzverwalter zusammenfassend, sind über den Verkauf des Unternehmens glücklich und mit dem wirtschaftlichen Ergebnis zufrieden.

 

Über NS Kunststofftechnik e.K.:

Die NS Kunststofftechnik ist Hersteller hochpräziser technischer Formteile aus thermoplastischen Kunststoffen im Ein- und Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren mit Sitz in Sonneberg (Thüringen). Seit der Gründung im Jahr 1989 steht der inhabergeführte Betrieb für Qualität und Innovation in den Bereichen thermoplastischer Kunststoffe, Montage von technischen Baugruppen und der Veredlung von Kunststoffteilen. Als Lieferant für Automobilhersteller und namhafte Automobilzulieferer ist das Unternehmen mit einem breit gefächerten Portfolio von Produkten wie Sitzblenden, Lüfterklappen und Flaschenhaltern auf dem Markt bekannt. Im Geschäftsjahr 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 erwirtschaftete NS Kunststofftechnik einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Über den Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Christopher Seagon ist Partner der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Sozietät WELLENSIEK RECHTSANWÄLTE – Partnerschaftsgesellschaft  und hat in den letzten Jahren siebzehn Automobilzulieferbetriebe in der Insolvenz fortgeführt und saniert. In Niedersachsen konnte er als Insolvenzverwalter zuletzt erfolgreich den insolventen Geschäftsbetrieb der Stankiewicz GmbH in Celle mit weltweit rund 2.000 Beschäftigten durch übertragende Sanierung an die IAC International Automotive Components GmbH retten. Zuvor hatte er beispielsweise die Engelmann Gruppe in Hannover mit 700 Mitarbeitern aus der Insolvenz an die Schefenacker Gruppe verkauft.

 

Über den Investor:

SonnPlast GmbH gehört zur addfinity testa Gruppe aus Hartha (Sachsen), einer Industrieholding, die mehrere mittelständische Unternehmen in der Kunststoffverarbeitung führt. Die Holding übernimmt sowohl profitable Unternehmen als auch Unternehmen, die vor besonderen Herausforderungen stehen, etwa bei Nachfolgelösungen, Restrukturierungen oder Neuausrichtungen. Ziel ist es, die Gesellschaften durch Beteiligungen in ihrer Substanz und deren Unternehmenswert profitabel zu stärken. Zu den Beteiligungen von addfinity testa zählen unter anderem die TKW Molding GmbH, aus Blankenhain bei Weimar, Anbieter für technische Kunststoffspritzguss- und Mehrmaterialkomponenten in sicherheitsrelevanten Bereichen der Automobilzulieferindustrie und die GSH Sachsen GmbH mit Sitz in Hartha, einem Produzenten von Zulieferteilen inklusive kompletter Montagebaugruppen für die Baubeschlags-, Sanitär- und Automobilindustrie.  

 

 


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