08.06.2015 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Stahlbau Calbe meldet Insolvenz an – vorläufiger Insolvenzverwalter prüft Unternehmenslage

Stahlbau Calbe ist insolvent

Einer der größten Arbeitgeber der Stadt Calbe, die Stahlbau Calbe GmbH, hat beim Amtsgericht Magdeburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.


Einer der größten Arbeitgeber der Stadt Calbe, die Stahlbau Calbe GmbH, hat beim Amtsgericht Magdeburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

 

Das Unternehmen ist seit einiger Zeit von einer stark abnehmenden Nachfrage an Kraftwerkstechnik, dem Kernsegment der Gesellschaft, betroffen. Aufgrund dessen verzeichnete das Unternehmen bereits im Jahr 2014 sinkende Umsätze. Auch im ersten Quartal 2015 trat eine Verbesserung der Marktlage nicht ein, so dass das Unternehmen nunmehr gezwungen war, Insolvenzantrag zu stellen.

 

Mit Beschluss vom 28.05.2015 hat das Amtsgericht Magdeburg den Magdeburger Sanierungsexperten Dipl.-Betriebswirt Heiko Rautmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser hat sich einen ersten Überblick über die Lage des Unternehmens verschafft und verhandelt derzeit intensiv mit den noch vorhandenen Auftraggebern die Fortführung des Geschäftsbetriebes. Die derzeit 78 Beschäftigten werden in den nächsten Tagen in einer Mitarbeiterversammlung vom vorläufigen Insolvenzverwalter über die aktuelle Situation und die Zukunftsaussichten informiert. Fest steht derzeit, dass deren Entgelt mindestens bis Ablauf des Monats Juni gesichert ist. Parallel dazu wird das Unternehmen zum Verkauf ausgeschrieben.

 

„Bereits in den ersten Tagen nach meinem Dienstantritt habe ich festgestellt, dass das Unternehmen über sehr gut ausgebildete Mitarbeiter verfügt, die ausgezeichnete Kompetenzen in der Metallbearbeitung haben. Mein Bestreben ist es, das Unternehmen und das dort vorhandene know-how zu erhalten. Gleichwohl bewegen wir uns in einem schwierigen Marktumfeld, was den angestrebten Sanierungsprozess erheblich belastet“ so die erste Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters, der sich trotzdem optimistisch zeigt, den Standort erhalten zu können: „Neben den vielen Gesprächen mit den wichtigsten Kunden und aktuellen Auftraggebern befinde ich mich derzeit bereits in Kontakt mit potentiellen Investoren, die am Stahlbau Calbe interessiert sind. Ob es aber gelingen wird, auch dieses Unternehmen zu sanieren, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Dies werden erst die weiterführenden Gespräche in den nächsten Wochen zeigen, die ich gerne und im Sinne des traditionsreichen Unternehmens führen werde.“ ergänzt Dipl.-Bw. Heiko Rautmann. Zugleich hebt er dabei das bisherige Engagement des Gesellschafters, Jürgen Preiss-Daimler, hervor: „Die Stahlbau Calbe GmbH hat kaum nennenswerte Fremdverbindlichkeiten. Die Verluste der vergangenen Zeit wurden jeweils vom Gesellschafter kompensiert. Nun hat die weitere Verlustübernahme aber ein Ausmaß erreicht, das wirtschaftlich nicht mehr tragfähig ist.“ beschreibt der vorläufige Insolvenzverwalter auch den Umstand, dass der Gesellschafter das Unternehmen und dessen Verluste nunmehr nicht weiter finanzieren wird.

 


Diplom-Betriebswirt Heiko Rautmann ist Partner der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Insolvenzverwaltung Müller & Rautmann mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Halle (Saale), Hannover, Magdeburg und Stuttgart.

Die umfangreichen und langjährigen Erfahrungen der Kanzlei sowie die Zusammenführung von juristischer und betriebswirtschaftlicher Kompetenz haben sich vielfach bei der Gestaltung von Unternehmenssanierungen als auch bei der Bearbeitung von Großinsolvenzen bewährt. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten gehören insbesondere die Sanierungen im Zuge von Insolvenzplanverfahren.

 



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