05.09.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Walthelm-Gruppe: Geschäftsbetrieb stabilisiert

Insolvenz der Bauunternehmen der Walthelm - Gruppe

Der Geschäftsbetrieb des insolventen Baukonzerns „Walthelm-Gruppe“ läuft wieder weitgehend stabil.


Ein Großteil der Auftraggeber hat bereits erklärt, weiter mit dem Unternehmen zusammenarbeiten zu wollen. An vielen Baustellen wird inzwischen wieder gearbeitet. Zugleich hat der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun einen Investorenprozess gestartet.

 

„Die Resonanz unserer Gespräche mit den Auftraggebern ist überwiegend positiv“, sagte Böhm, der gemeinsam mit seinem Team und der Geschäftsführung intensiv mit Kunden und Geldgebern über eine Fortsetzung der bundesweit rund 100 Bauprojekte verhandelt. „Ein Großteil der Kunden hat bereits zugesagt, weiter mit Walthelm zusammenzuarbeiten. Damit ist schon jetzt klar, dass die Arbeit am überwiegenden Teil der Bauprojekte weitergeht.“ Insbesondere an den Walthelm-Standorten in Nürnberg und Offenburg halten nahezu alle Auftraggeber dem Unternehmen die Stange. Auch für den Standort Eisenach haben bereits viele Kunden Unterstützung signalisiert; über die Fortführung eines Großauftrags wird derzeit noch verhandelt.

 

Böhm unterstrich erneut, dass Walthelm bereit und in der Lage ist, begonnene Bauprojekte umfassend und ohne weitere Verzögerung weiter zu führen „Walthelm hat das Personal, das Know-how und ist in die Projekte eingearbeitet“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Insofern ist es auch im Interesse der Kunden, die Aufträge mit Walthelm fortzuführen.“

 

Parallel zu den Gesprächen mit den Auftraggebern hat Böhm einen strukturierten Investorenprozess gestartet. Dabei werden in den nächsten Wochen potenzielle Investoren recherchiert und aktiv angesprochen. Seit der Insolvenzanmeldung haben sich bereits einige Interessenten gemeldet. „Das Investoreninteresse ist vorhanden“, so Böhm. „Walthelm ist ein gut organisiertes Unternehmen mit einem hohen Qualitätsstandard, sowie einer guten Marktposition und Auslastung. Das sind wichtige Ansatzpunkte für einen erfolgreichen Investorenprozess.“

 

Die 1919 gegründete Johann Walthelm Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf Stahl-, Hoch- und Tiefbau, insbesondere im Rahmen von Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. im Brücken-, Eisenbahn- und Tankstellenbau. Die Gruppe beschäftigt rund 500 Mitarbeiter an sechs Standorten in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 90 Mio. Euro. Trotz guter Auslastung war die Gruppe infolge von Verzögerungen bei Großprojekten und dem damit verbundenen Vorfinanzierungsaufwand in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

 


Bild: © Rolf van Melis

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