Walthelm-Gruppe: Großteil der Standorte gerettet
Der Insolvenzverwalter der Bauunternehmung „Walthelm-Gruppe“, Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, hat die Walthelm-Gesellschaften in Nürnberg, Eisenach und Pottenstein an einen Investor verkauft.
Damit sind mit der heutigen Insolvenzeröffnung drei von vier Standorte der Gruppe bereits gerettet. Für den verbliebenen Standort in Offenburg verhandelt Böhm weiter mit Interessenten.
„Der Verkauf sichert den Unternehmen wieder eine langfristige Perspektive“, sagte Böhm. „Dass angesichts der schwierigen Umstände auch die große Mehrheit der Arbeitsplätze gerettet werden konnte, freut mich besonders.“ Kurz nach der Insolvenzanmeldung im August hatte Walthelm der Verlust eines Großauftrags empfindlich getroffen. Dadurch stand insbesondere der Standort Eisenach auf der Kippe. Böhm hatte den Geschäftsbetrieb dennoch weiter aufrechterhalten und mit Hochdruck die Investorensuche vorangetrieben. „Dank der schnellen Investorenlösung ist die Schließung nun vom Tisch“, so der Insolvenzverwalter.
Erwerber ist die Backer Bau GmbH mit Sitz in Hainichen bei Chemnitz, die zum Unternehmensverbund Fuchs & Söhne gehört. Das deutschlandweit tätige Bauunternehmen will mit der Übernahme vor allem seine Gleisbau-Sparte ausbauen und wird rund 160 von 190 Mitarbeitern weiter beschäftigen (Johann Walthelm GmbH, Nürnberg: rund 70 Mitarbeiter; Walthelm Logistik & Service GmbH, Pottenstein: 12 Mitarbeiter; Johann Walthelm GmbH Eisenach: rund 80 Mitarbeiter). Da der Erwerber bereits über eine eigene Logistik und Verwaltung verfügt, konnte in diesen Bereichen nur ein Teil der Mitarbeiter übernommen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Unterdessen gehen am noch verbliebenen Walthelm-Standort in Offenburg Geschäftsbetrieb und Investorensuche weiter. Auch für diesen Standort verhandelt Böhm mit mehreren Interessenten um eine Übernahme.
Die 1919 gegründete Johann Walthelm Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf Stahl-, Hoch- und Tiefbau, insbesondere im Rahmen von Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. im Brücken-, Eisenbahn- und Tankstellenbau. Die Unternehmensgruppe hatte am 22. August 2013 Insolvenz angemeldet und wird seitdem von Insolvenzverwalter Böhm fortgeführt.
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