02.02.2024 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Weitere Fortschritte bei der Sanierung der Biebelhausener Mühle

Insolvente Biebelhausener Mühle: weitere Sanierungsfortschritte

Einigung zum zukünftigen Personalkonzept erreicht


Drei Monate nach dem Insolvenzantrag haben sich die Aussichten für die Biebelhausener Mühle und die mit ihr verbundene Bäckerei Neises deutlich aufgehellt. Dabei deuten die Signale vorsichtig in eine optimistische Zukunft für die bedeutende und jahrhundertealte regionale Bäckerei, die tief in handwerklicher Tradition verwurzelt ist.

Mit der Einigung des Betriebsrats des Gemeinschaftsunternehmen aus Biebelhausener Mühle und Bäckerei Neises auf das vom potenziellen Erwerber, dem Family Office Boels & Partners, vorgeschlagene Personalkonzept zur Restrukturierung, ist die Biebelhausener Mühle einer stabilen und erfolgreichen Zukunft einen Schritt näher gekommen. Diese Entscheidung sichert nicht nur den Erhalt zahlreicher Arbeitsplätze, sondern unterstreicht auch die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit des gesamten Unternehmens, sich inmitten von diversen Herausforderungen zu behaupten.

Nachdem die Gläubigerausschüsse beider Unternehmen bereits Anfang Januar Boels & Partners grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen gegeben hatten, wurde nun eine wichtige Einigung mit den Personalvertretern über das künftige Personalkonzept erzielt. “Ich freue mich, dass es zu deutlich weniger Personalanpassungen kommen wird als ursprünglich erwartet”, resümiert Jakob Joeres, vorläufiger Insolvenzverwalter der Biebelhausener Mühle. “Ein besonderer Dank gilt den Arbeitnehmervertretern von Betriebsrat und Gewerkschaft, die die emotionalen Verhandlungen der letzten Tage und Wochen konstruktiv und ergebnisorientiert mitgestaltet haben.” Christine Frosch, vorläufige Insolvenzverwalterin der Bäckerei Neises, welche fünf von der Biebelhausener Mühle geführte Filialen betreibt, ergänzt, dass es in ihrem Zuständigkeitsbereich keine personellen Veränderungen geben wird.

Auch Thomas Jacobs, der den Betriebsrat vertritt, ist sich der Bedeutung der gemachten Zugeständnisse bewusst. “Die Zugeständnisse, zu denen wir jetzt bereit sind, sind uns nicht leicht gefallen”, sagt er. “Aber wir müssen uns vor Augen halten, was eine Zerschlagung oder gar eine Schließung des Unternehmens für die Beschäftigten bedeuten würde.” Thomas Jacobs unterstreicht die einzigartige Position des Family Office Boels & Partners in der Unternehmenslandschaft. Ein Unternehmen, das sich um persönliche Leidenschaft, Teameinbindung, langfristige Visionen und praktische Turnaround-Erfahrung bemüht. “Die von unserem potenziellen Erwerber vorgeschlagenen Pläne zeigen ein echtes Engagement für die Zukunft des Unternehmens”, fügt er hinzu. “Und obwohl wir schwierige Entscheidungen treffen mussten, können wir wieder nach vorne schauen.”

Die Verhandlungen über das Personalkonzept wurden auch von der Gewerkschaft NahrungGenuss-Gaststätten (NGG), von der Beratungsfirma TBS, vertreten durch Frau Claudia Grässle, und von der Unternehmerfamilie Wacht unterstützt. Auf der Mitarbeiter-Informationsveranstaltung am Sonntag, den 28. Januar 2024, räumte Yvonne Boels, Gründerin und Geschäftsführerin des Family Office Boels & Partners, ein, dass zwangsläufig erhebliche Zugeständnisse von allen Beteiligten erforderlich sind, um eine nachhaltige Zukunft für die renommierte und widerstandsfähige Bäckerei zu sichern. Sie bekräftigte jedoch auch, dass Boels & Partners als Familieninvestor eine langfristige Vision hat und sich voll und ganz für den Erhalt der Tradition und der Handwerkskunst der Biebelhausener Mühle einsetzt, die durch ihre loyalen und qualifizierten Mitarbeiter verkörpert wird.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Jakob Joeres ist zuversichtlich, dass das Verfahren erfolgreich abgeschlossen wird. “Boels & Partners hat in diesem stets schwierigen und heiklen Prozess nicht nur Engagement, sondern auch Professionalität bewiesen und die Interessen aller Beteiligten so weit wie möglich in Einklang gebracht. Und es gibt weitere positive Signale: In einer kürzlich stattgefundenen Koordinierungssitzung mit den Vertretern aller relevanten Behörden wurden keine Schwierigkeiten festgestellt, die die geplante Übernahme gefährden könnten.”

Alle Augen richten sich nun auf die laufenden Verhandlungen zwischen Boels & Partners und den Vermietern der rund 50 Filialen, die für den Fortbestand der Biebelhausener Mühle unerlässlich sind. Scheitern diese Verhandlungen, fehlt die wirtschaftliche Grundlage für die angestrebte Umstrukturierung der Biebelhausener Mühle und der Erhalt der Arbeitsplätze ist erneut gefährdet.

“Angesichts des bisher gezeigten Engagements und Kooperationsgeistes besteht die Hoffnung, dass für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarungen getroffen werden, die eine erfolgreiche Zukunft für alle Beteiligten gewährleisten”, so Yvonne Boels abschließend.


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