06.11.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Zur Mühlen übernimmt Schwarz Cranz

Der Neu Wulmstorfer Schinken- und Wurstwarenproduzent Schwarz Cranz musste Insolvenz beantragen

Produktionsgesellschaft des traditionsreichen Wurstproduzenten erhält eine Zukunftschance


Die zur Mühlen Gruppe übernimmt den traditionsreichen Wurstproduzenten Schwarz Cranz mit Sitz in Neu Wulmstorf bei Hamburg. Die Übernahme sämtlicher Mitarbeiter geht damit einher. So macht Sanierungsexperte Friedrich von Kaltenborn-Stachau von der Hamburger Kanzlei BRL BOEGE ROHDE LUEBBEHUESEN, der vom Amtsgericht Torstedt zum Insolvenzverwalter bestellt worden war, den Weg für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens frei.


„Das Unternehmen ist aufgrund des schwierigen Marktumfeldes und dem stetig gestiegenen Kostendruck in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, sagt Maximilian Tönnies, Geschäftsführer der zur Mühlen Gruppe. „Es ist eine Herkulesaufgabe das Unternehmen zukunftssicher zu machen, doch aufgrund der Traditionsmarke Schwarz Cranz und ihren Qualitätsprodukten gehen wir diese Aufgabe optimistisch an.“


Mitarbeiter, Management, Kunden und Lieferanten haben an einem Strang gezogen. Nur so war es möglich, in so kurzer Zeit ein so positives Ergebnis für Schwarz Cranz und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich.“ sagt Insolvenzverwalter Friedrich von Kaltenborn-Stachau.


Für die Inhaberfamilie Schwarz ist die Übernahme aus der Insolvenz ein glücklicher Moment: „Als Familienunternehmen sind wir froh, vielen Mitarbeitern eine Zukunft in der zur Mühlen Gruppe anzubieten“, sagt Senior Paul Otto Schwarz.


Zur Mühlen Geschäftsführer Axel Knau betont vor allem die Spezialisierung auf das Produkt Bacon, das für das zur Mühlen Portfolio - neben den klassischen Produkten wie Salami und Lachsschinken - von besonderer Bedeutung ist.


 „Schwarz Cranz bringt beispielsweise viel Bacon Know-How in die zur Mühlen Gruppe ein. Das ist eine sehr gute Erweiterung unseres Sortiments“, sagt Knau.


Schwarz Cranz hatte zuletzt mit deutlichen Kostensteigerungen zu kämpfen, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Hinzu kam die Corona- Pandemie, die zu finanziellen Mehraufwand durch höhere Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen führte. Vor diesem Hintergrund hatte das Unternehmen zunächst eine Sanierung in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Torstedt erwirkt.


Am 19. Oktober konnte im Zuge eines Verfahrenswechsels das Insolvenzverfahren bereits eröffnet werden. Schon nach weniger als drei Wochen einigten sich nun die zur Mühlen Gruppe und der Insolvenzverwalter auf eine Übernahme der Gesellschaft mit ihren rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Vertrag mit dem Insolvenzverwalter wurde am 05. November 2020 geschlossen. Die Übernahme steht unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörde.


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