AWG hat den Turnaround geschafft!
Die deutschlandweit agierende Textilhandelskette AWG hat das Insolvenzverfahren verlassen und agiert nun wieder selbstständig.
Ende Januar 2019 hatte AWG ein Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Esslingen beantragt. Zum 1. Juli 2019 hat die AWG das gerichtliche Sanierungsverfahren wieder verlassen. In der Zeit zwischen Ende Januar und Ende Juni 2019 wurden im Unternehmen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, zusammen mit dem Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER, der als Generalbevollmächtigter fungierte, begleitet von Sachwalter Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun.
Alexander Morgenstern von der Schweizer ANTHOS Group war als Chief Restructuring Officer (CRO) bei der Neuausrichtung im Einkauf und der Organisationsstruktur beteiligt und wird das Unternehmen bis zur endgültigen Umsetzung begleiten. Reporting und Change Management leitete Georgiy Michailov von Struktur Management Partner. Die Beratung zu bilanziellen und steuerlichen Aspekten erfolgte durch Prof. Dr. Holger Jenzen von Ebner Stolz.
Teil der Restrukturierung war das Schließen von 47 der knapp 300 Filialen und der Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen. Ende Mai stimmten die Gläubiger dem von der Geschäftsführung dem Gericht vorgelegten Sanierungsplan mit überwältigender Mehrheit zu. Damit hat die AWG eine neue Chance erhalten, sich auf dem harten Markt der Textilbranche neu zu bewähren.
„Die AWG ist mein Lebenswerk und ausgerechnet im 50. Jahr unseres Bestehens sind wir in diese Schieflage geraten. Um so mehr freue ich mich, dass uns unsere Partner und unsere mehr als 3,5 Millionen Stammkunden, vor allem aber unsere Mitarbeiter auch in dieser schweren Zeit die Treue gehalten und an uns geglaubt haben“, erklärt Albrecht Maier, der das Unternehmen seit 1976 als Geschäftsführer leitet. „Für jeden Mitarbeiter, den wir entlassen mussten, tut es mir persönlich sehr leid.“
„Es ist erfreulich, in welch kurzer Zeit wir die AWG wieder auf Kurs bringen konnten. Die Restrukturierung war mit vielen schwierigen Entscheidungen und Maßnahmen verbunden und schlussendlich nur möglich, weil die Gläubiger, Mitarbeiter und die Kunden das notwendige Vertrauen in das Unternehmen und die Marke gezeigt und im angestrengten Schutzschirmverfahren nach Kräften unterstützt haben. Die AWG steht jetzt wieder auf soliden Beinen und hat die besten Voraussetzungen sich in dem hochkompetitiven Markt zu behaupten“, sagt der Sanierungsexperte Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER, der als Generalbevollmächtigter gemeinsam mit der AWG-Geschäftsleitung den Sanierungsprozess steuert.
„Zwar mussten wir 300 Mitarbeiter entlassen, aber wir konnten so rund 2.400 Arbeitsplätze retten. Die AWG hat durch die Sanierung wieder die Kraft, in der Textilbranche aktiv mitzumischen und künftig wieder wachsen zu können. Erste Neueröffnungen an vielversprechenden Standorten sind bereits geplant“, sagt Sachwalter Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun.
„Niemand von uns hatte geglaubt, dass dies das Ende der AWG sein würde. Wir wussten von Anfang an: Wir schaffen das! In meiner Filiale gab es daher auch keine Kündigungen, nicht einen einzigen Fehltag. Die Geschäftsleitung hatte uns regelmäßig über den aktuellen Stand des Verfahrens informiert; das hat unser Vertrauen gestärkt. Wir waren hochmotiviert und konnten in dieser schwierigen Zeit sogar unsere Umsätze steigern. Jetzt sind wir natürlich sehr glücklich, dass wieder eine sorgenfreie Zeit angefangen hat“, freut sich Sylke Günther. Sie leitet die AWG-Filiale Filderstadt mit 16 Mitarbeiterinnen.
„Es ist schon etwas ganz Besonderes zu erleben, wie in dieser schwierigen Situation die AWG-Familie zusammengehalten hat: die Mitarbeiter und auch unsere Stammkunden. Wir haben uns bemüht, Mitarbeiter von Filialen, die wir schließen mussten, in andere Filialen zu übernehmen, was uns in vielen Fällen gelungen ist. Wir haben wieder attraktive Ware im Angebot, die aktuell stark nachgefragt wird. 2019 ist die AWG 50 Jahre alt geworden – dieses Jubiläum können wir nun in der zweiten Jahreshälfte so richtig feiern und unsere Kunden für ihre Treue belohnen“, betont AWG-Bereichsverkaufsleiter Eric Glorian.
„Es freut mich sehr, auch für alle Beschäftigten, dass es bei der AWG weitergeht. Es würde sonst in der Region etwas fehlen. Ich wünsche eine erfolgreiche neue Zukunft“, sagt Bernd Veil, CEO der HVI Grundstücksverwaltungs GmbH&Co.KG in Neckartenzlingen.
">Über die AWG Allgemeine Warenvertriebs-GmbH
Mit über 3,5 Millionen Stammkunden zählt AWG zu den 50 größten Textilhändlern in Deutschland. Das mit zahlreichen Auszeichnungen für höchste Kundentreue versehene Unternehmen hat seinen Sitz in Köngen. Es beschäftigt aktuell ca. 2.400 Mitarbeiter. Die rund 240 Filialen bundesweit findet man in Einkaufszentren, Kleinstädten und Stadtrandlagen. AWG bezieht Waren aus Produktionsstätten in Fernost, Südasien und Europa. Auf deutschlandweit rund 140.000 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert das Unternehmen eine Vielzahl an Marken und Produkten. Dazu gehören Oberbekleidung für Damen, Herren und Kinder, Arbeits- sowie Sport- und Badebekleidung. Bett-, Tisch- und Nachtwäsche, sowie Wohnaccessoires ergänzen das Sortiment. Zum Unternehmen gehören zudem Franchise-Stores der Marken S. Oliver, Esprit und Tom Tailor.
">Über GRUB BRUGGER
GRUB BRUGGER ist seit über 40 Jahren eine auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei, die von ihren Standorten Stuttgart, München, Frankfurt a. Main und Freiburg i. Breisgau aus mit rund 40 Berufsträgern bundesweit agiert. Neben der Insolvenzverwaltung und Eigenverwaltung berät GRUB BRUGGER krisenbefangene Unternehmen ebenso wie Gläubiger. GRUB BRUGGER gehört laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2018/2019 wieder zu den führenden Kanzleien in der Insolvenz-/ Sanierungsberatung sowie in der Insolvenzverwaltung/Sachwaltung. Martin Mucha ist Fachanwalt für Insolvenzrecht, Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER und laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2018/2019 einer der führenden Namen in der Insolvenzverwaltung in Deutschland.
">Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung von Unternehmen in der Krise. Mit rund 700 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in Deutschland und im europäischen Ausland vereint Schultze & Braun als einer der wenigen Anbieter juristischen und betriebswirtschaftlichen Sachverstand unter einem Dach. Schultze & Braun unterstützt Unternehmen regional, national und international in allen Sanierungs- und Restrukturierungsfragen, führt sie durch Krise und Insolvenz oder zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber hinaus berät und vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der klassischen Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.