Danko Insolvenzverwaltung: Insolvenzverfahren über Finoba Automotive eröffnet
Das zuständige Amtsgericht Kassel hat über das Vermögen der „Finoba Automotive GmbH“ das Insolvenzverfahren eröffnet.
Zum Insolvenzverwalter des Aluminiumguss-Spezialisten bestellte das Gericht Dr. Franz-Ludwig Danko von der Kanzlei Danko Insolvenzverwaltung, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt war. Danko führt den Geschäftsbetrieb des Unternehmens auch im eröffneten Verfahren fort.
Die Finoba Automotive GmbH hatte Mitte Mai Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen musste zuvor erhebliche Umsatzrückgänge hinnehmen, die sich durch die Corona-Krise weiter verschärft hatten. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags befanden sich rund 80 Prozent der rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Danko hatte während des gesamten vorläufigen Insolvenzverfahrens den Geschäftsbetrieb stabilisiert und fortgeführt. Parallel hatte er erste Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Mit der Zeit erhöhten die Kunden – zu denen namhafte Automobilhersteller und -zulieferer zählen – wieder die Abrufzahlen. Dadurch konnte die Kurzarbeit reduziert werden. Beispielsweise musste Finoba im Bereich der Zylinderkurbelgehäuse-Bearbeitung zweitweise von Zweischicht- auf Dreischichtbetrieb umstellen. „Trotzdem bleibt die Auftragslage insgesamt angespannt“, betonte Franz-Ludwig Danko heute am Sitz des Unternehmens in Baunatal. “Die Autokonjunktur hat sich noch lange nicht erholt.“
Hinzu kommt, dass mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Insolvenzgeldzahlungen ausgelaufen sind. Finoba muss nun die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer wieder selbst bezahlen. Das aktuelle Umsatzniveau ist jedoch nicht ausreichend, um eine kostendeckende Fortführung des Geschäftsbetriebs im eröffneten Verfahren sicherzustellen. Danko hat deshalb mit dem Betriebsrat vereinbart, dass zum 1. August 40 Arbeitnehmer in Kurzarbeit wechseln. Die betroffenen Mitarbeiter wurden bereits von Ihren Vorgesetzten persönlich informiert.
Diese Schritte sind nicht zuletzt erforderlich, um Finoba für Investoren interessant zu machen. Investoren übernehmen einen Geschäftsbetrieb naturgemäß nur dann, wenn er zumindest perspektivisch profitabel ist. Danko hatte bereits frühzeitig einen offensiven Investorenprozess eingeleitet. U.a. wurden über 100 potenzielle Erwerber direkt angeschrieben. Daraufhin gingen rund 30 Interessebekundungen ein. Danko: „Das ist eine sehr gute Quote; die Investoren wissen, dass Finoba in technologischer Hinsicht absolut wettbewerbsfähig ist.“ Die verbliebenen Interessenten haben Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnet. Im nächsten Schritt folgt die Prüfung der Unternehmensunterlagen durch die Interessenten.
Der weitere Verlauf des Insolvenzverfahrens hängt jedoch ganz wesentlich davon, ob es gelingt, die Kosten zu optimieren und die laufenden Verhandlungen mit wichtigen Kunden erfolgreich abzuschließen. Denn nur mit ausreichender Auslastung und auskömmlichen Preisen ist eine längerfristige Fortführung des Geschäftsbetriebes möglich.
Die Finoba Automotive GmbH ist auf die Bearbeitung von Aluminium-Leichtbauteilen spezialisiert. Das Unternehmen fertigt an zwei Standorten in Baunatal und Kassel Struktur- und Motorbauteile aus Aluminium. Daneben ist das Unternehmen auch als Lohnbearbeiter von Guss- und Pressteilen für andere Hersteller tätig. Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 60 Mio. Euro.
Über Danko Insolvenzverwaltung
Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und im Arbeitsrecht. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern hat sich die Kanzlei auf größere Insolvenzverfahren und umfangreichere Mandate spezialisiert. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. der Seifenhersteller Kappus Gruppe, die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.
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