Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig optimistisch für Zukunft von POLIGRAT
Zehn Angebote von potenziellen Investoren - Investorenlösung soll bis Jahresende stehen
Gute Nachrichten hatte der vom Amtsgericht München bestellte Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig von der bundesweit renommierten Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter bei der Betriebsversammlung für die Mitarbeiter am Standort München. „Wir sind bei der Investorensuche sehr gut vorangekommen. Es liegen uns bislang bereits 10 Angebote von Interessenten für eine Übernahme des Geschäftsbetriebs vor. Diese werden wir in den nächsten Wochen ausverhandeln. Unser Ziel ist, bis zum Jahresende eine dauerhafte Fortführungslösung zu realisieren“ kündigte Liebig an.
Er hatte nach der Eröffnung des Regelinsolvenzverfahrens für die POLIGRAT GmbH und seiner Bestellung zum Insolvenzverwalter am 01. September 2018 den Investorenprozess für das weltweit tätige und technologisch führende Unternehmen in der Veredelung von Metalloberflächen beschleunigt vorangetrieben. Bei der Betriebsversammlung zeigte er sich zufrieden mit dem Zwischenergebnis. „Es war nicht zu erwarten, dass wir so schnell so viele Angebote auf den Tisch bekommen. Das beweist auch, welche Qualität und welches Potenzial POLIGRAT hat“, so Liebig weiter.
Auch mit den ersten Ergebnissen der operativen Sanierung zeigte sich der Insolvenzverwalter zufrieden. Derzeit läuft der Geschäftsbetrieb in Deutschland in vollem Umfang weiter. Die Umsatzentwicklung und der Auftragseingang sind trotz des laufenden Insolvenzverfahrens stabil.
Der auf seinem Gebiet international führende Systemanbieter beschäftigt rund 230 Mitarbeiter an neun Standorten in Europa, davon 150 in Deutschland. Der Umsatz der POLIGRAT-Gruppe beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro im Jahr. POLIGRAT-Verfahren wurden unter anderem beim Bau des Münchner U-Bahnhofs Olympia-Einkaufszentrum und bei der Herstellung von Mars-Sonden angewendet.
Das mittelständische Unternehmen mit Hauptsitz in München war in Schieflage geraten, als es sich mit Tochtergesellschaften im Ausland engagierte und dort Verluste verzeichnen musste. Diese belasteten die Muttergesellschaft letztlich so, dass die POLIGRAT GmbH am 22. Juni 2018 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen musste.
Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens konnte der vom Amtsgericht München eingesetzte Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig die Investorensuche mit Hochdruck vorantreiben, wofür die laufenden Projekte und stabilen Rahmenvereinbarungen mit Kunden eine gute Basis bildeten. „Unser Interesse, aber auch das Interesse der potenziellen Investoren ist es, den Verbund der deutschen Standorte als Ganzes zu erhalten. Wir wollen auch die Arbeitsplätze dort sichern. Mit diesem Ziel gehen wir nun in die Endphase der Verhandlungen und ich bin optimistisch, dass wir dort auch ein gutes Ergebnis erzielen werden“, kündigte der Insolvenzverwalter bei der Mitarbeiterversammlung an.
Weitere Informationen
POLIGRAT ist seit der Gründung vor über 65 Jahren spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und Anwendung von Verfahren zur chemischen und elektrochemischen Veredelung von Metalloberflächen unter anderem in Architektur, Maschinenbau und Medizintechnik und verfügt hier über technische Alleinstellungsmerkmale. POLIGRAT-Verfahren werden weltweit erfolgreich eingesetzt für Oberflächen, die höchsten Anforderungen an Funktionalität und Aussehen entsprechen müssen und deren Herstellung betriebssicher erfolgen muss. Die Umsetzung erfolgt durch die Lieferung schlüsselfertiger Verfahren und Einrichtungen einschließlich Anlagen und Chemikalien oder durch die Anwendung der Verfahren als Dienstleistung in eigenen Lohnbetrieben und vor Ort beim Kunden.
Diplom-Kaufmann Dr. Max
Liebig ist aufgrund seines
betriebswirtschaftlichen Hintergrunds fokussiert auf die operative Fortführung
von Unternehmen in Krisensituationen. Er wird seit 2010 häufig von Gerichten
als Insolvenzverwalter sowie als Sachwalter bestellt, um in dieser Funktion
nachhaltige Sanierungslösungen für Not leidende Betriebe und deren Gläubiger zu
finden. Ende 2017 schloss er sich der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter an, die seit
mehr als zwei Jahrzehnten zu den führenden Kanzleien in den Bereichen
Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht und Prozessrecht, insbesondere in komplexen
und grenzüberschreitenden Verfahren in Deutschland gehört.
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