27.06.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

POLIGRAT GmbH: Gut gerüstet für die Zukunft

Betrieb der insolventen  Poligrat GmbH wird aufrechterhalten

Gericht bestätigt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung


Die POLIGRAT GmbH aus München stellt die Weichen für die Zukunft und geht in die Eigenverwaltung nach § 270a InsO (Insolvenzordnung) – den entsprechenden Antrag hat das Amtsgericht am 22. Juni 2018 bestätigt. Mit dieser Nachricht wenden sich Siegfried Pießlinger-Schweiger und Miriam Khalifi-Blümel, beide vertretungsberechtigte Geschäftsführer, nun an die Öffentlichkeit. Unterstützt werden die Spezialisten für Oberflächentechnik dabei von der Unternehmensberatung Planer & Kollegen GmbH aus Landsberg, die sie auf Empfehlung ihres Steuerberaters zur fachgerechten Begleitung der Sanierung an Bord geholt haben.

Sanierungsexperte Thomas Planer: „Wir freuen uns, dass das Amtsgericht unserer Einschätzung gefolgt ist und den Antrag auf Eigenverwaltung bestätigt hat.“ Auf diese Weise sei es möglich, das in Schieflage geratene Unternehmen wieder vollständig zu sanieren. Planer weiter: „Der Beschluss zeigt: Die POLIGRAT GmbH ist nicht nur sanierungswürdig, sondern auch sanierungsfähig.“ Dies sei unter anderem dem schnellen und weitsichtigen Handeln der Geschäftsführung zu verdanken. Denn entscheidend für die Eigenverwaltung sei, dass sich ein Unternehmen Hilfe holt, „sobald das erste ‚Schlingern‘ zu spüren ist“.


Bei der Insolvenz in Eigenverwaltung kommt, anders als bei einer Regelinsolvenz, kein externer Insolvenzverwalter ins Haus: Im Fall von POLIGRAT wird Klaus Ziegler, Unternehmensberater und Sanierungsexperte der Planer & Kollegen GmbH, die kaufmännische Geschäftsführung während des Verfahrens übernehmen.


Geschäftsführerin Miriam Khalifi-Blümel zeigt sich erleichtert: „Wir haben uns diesen schweren Schritt sehr gut überlegt, blicken jetzt aber optimistisch in die Zukunft. Uns war schnell klar, dass die Insolvenz in Eigenverwaltung die einzige Möglichkeit ist, um wieder auf die Beine zu kommen und POLIGRAT zu sanieren.“ Jetzt könnte der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und ohne Einschränkung weiter produziert werden: „Für uns bedeutet die Bestätigung des Antrags, dass die Gehälter unserer Mitarbeiter gesichert sind und wir alle aktuellen Aufträge erfüllen sowie neue Aufträge annehmen können.“ Auf dem bisherigen Weg habe das Unternehmen dabei schon viel Beistand erfahren: „Unsere Kunden und Lieferanten haben allesamt sehr positiv reagiert und ihre Unterstützung angeboten. Das zu wissen, tut unglaublich gut und bekräftigt uns in unserem Weg.“ Zielsetzung der Sanierung ist auch die Festigung der Position als führendes Technologieunternehmen. Geschäftsführer Siegfried Pießlinger-Schweiger: „Wir haben das Verfahren auch dazu angestrengt, neue Investoren zu finden und würden den Einstieg eines synergetisches Investors natürlich begrüßen.“


Die Chancen, dass es für POLIGRAT zu einem erfolgreichen Abschluss der Eigenverwaltung kommt, schätzt Thomas Planer sehr positiv ein: „Als Anbieter von chemischer Oberflächenbearbeitung verfügt POLIGRAT in meinen Augen über ein technisches Alleinstellungsmerkmal.“ Schon allein die vollen Auftragsbücher würden zeigen, dass die Zukunftschancen des Unternehmens groß sind: „Gemeinsam werden wir den gesamten Betrieb auf den Kopf stellen, Prozesse durchleuchten und neu definieren – und POLIGRAT wieder fit machen für eine sichere Zukunft.“ Das mittelständische Unternehmen war in Schieflage geraten, als es sich über eine Tochtergesellschaft im Ausland engagiert hat und Fehler, die dort passiert sind, die Muttergesellschaft über Gebühr belastet haben.



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