20.08.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

mybet Holding SE: Wetteinsätze von Insolvenz nicht betroffen

ANYBET GmbH und SWS Service GmbH der mybet Gruppe sind auch insolvent

Rechtsanwalt Sascha Feies zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt


Die mybet Holding SE sowie die zur mybet-Gruppe gehörenden ANYBET GmbH und SWS Service GmbH haben heute beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Der Anbieter für Sportwetten und Online-Casino-Spiele hatte seit mehreren Jahren mit dem schwierigen regulatorischen Umfeld der Glückspielbranche zu kämpfen, was zu deutlich rückläufigen Umsätzen und Aufgabe einzelnen Ländermärkte geführt hatte.

 

Das operative Wett- und Casinogeschäft der Gruppe ist von den Insolvenzanträgen nicht betroffen, da es über nicht insolvente maltesische Tochtergesellschaften abgewickelt wird. Die Einsätze der Spieler unterliegen der Sicherung nach der maltesischen Gaming Player Protection Regulation. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Charlottenburg Rechtsanwalt Sascha Feies, Partner der Kanzlei GÖRG, bestellt.

 

mybet hatte zuletzt versucht, das unter der Domain www.mybet.com betriebene Online-Geschäft an einen maltesischen Online- und Sportwettenanbieter zu verkaufen, um sich auf B2B-Dienstleistungen und das von der Insolvenz ebenfalls nicht betroffene Franchisegeschäft mit stationären Wettshops zu konzentrieren. Der Verkauf scheiterte jedoch an aus der Sicht von mybet unerfüllbaren Bedingungen des potenziellen Investors. Hinzu kamen ausstehende Sportwettsteuern, bei denen das Finanzamt Frankfurt die Aussetzung einer Vollstreckung abgelehnt hatte.

 

Sascha Feies zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt - Wetteinsätze nicht betroffen

 

Das Amtsgericht Charlottenburg hat Rechtsanwalt Sascha Feies von der Kanzlei GÖRG zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der erfahrene Insolvenzexperte wird in den nächsten Tagen Unterlagen sichten und mit Verantwortlichen des Unternehmens sprechen, um Perspektiven für die Unternehmensgruppe und die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abschätzen zu können. Der Geschäftsbetrieb läuft indes ohne Einschränkungen weiter, da hierfür nicht die Gesellschaften der Gruppe in Deutschland verantwortlich zeichnen, sondern eine nicht insolvente, der dortigen Wettaufsicht unterliegende maltesische Tochtergesellschaft.

 

Der Umsatz des Unternehmens, der sich 2016 noch trotz des herausfordernden Marktumfeldes auf rund 45 Mio. Euro belief, war in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 aufgrund operativer Rückschläge wie der Sperrung des Online-Geschäfts in Griechenland und dem überraschenden Rückzug eines Online-Casino-Partners um rund 30 % zurückgegangen. mybet verfügt über eine hochmoderne IT-Plattform für das Online-Geschäft und insbesondere im deutschen Markt über eine hohe Markenbekanntheit für Online-Sportwetten und Casinospiele.

 


Bild: © geralt / Pixabay

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