19.05.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Technische Glaswerke Ilmenau: Starkes Investoreninteresse – Bank gewährt ersten Massekredit

Technische glaswerke Ilmenau melden Insolvenz an

In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Glaswerke Ilmenau GmbH besteht ein sehr reges Investoreninteresse.


Bereits in dieser Woche finden mehrere Gespräche mit Übernahmeinteressenten statt. Rechtsanwalt und vorl. Insolvenzverwalter Klaus Siemon: „ Wir haben mehrere Interessenten, die ernsthafte Bereitschaft zur Übernahme des Unternehmens bekundet haben. Der Investorenprozess hat begonnen und unser Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die den Standort in Ilmenau erhält. In diesem Sinne haben sog. strategische Investoren oberste Priorität.“

Bei strategischen Investoren handelt es sich um solche Interessenten, die nicht rein investitionspolitische, finanzielle Interessen verfolgen, sondern um solche Investoren, die mit Branchenerfahrung investieren, um Produktionskapazitäten zu optimieren, Know - How zu ergänzen oder sich Märkte zu erschließen.


Ein auf die Begleitung von Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren spezialisiertes Bankhaus hat einen Massekredit gewährt. Damit ist ein wichtiger Beitrag zur Verfügung gestellt, der der Wiedererlangung einer ausreichenden Finanzierungsbasis bei den Technischen Glaswerken Ilmenau dient. Dazu Rechtsanwalt Siemon: „ Die Fortführung des Unternehmens in der Insolvenz setzt ausreichende finanzielle Mittel voraus. Wir haben mit dem Massekredit jetzt einen ersten Schritt gemacht, der es uns ermöglicht, in eine Normalisierung des Geschäftsablaufs zu gelangen. Wir sind damit in der Lage, wieder Materialzukäufe zu leisten und Spediteure zu bezahlen.“


Ein gravierendes Problem bleibt aber noch zu lösen. Die monatlichen Energiekosten bei den Technischen Glaswerken Ilmenau sind so enorm hoch, dass diese bei der derzeitigen Kapazitätsauslastung nicht aufgebracht werden können. Selbst wenn gar nicht produziert würde, würden enorm hohe Energiekosten anfallen. Eine ungeordnete Einstellung der Energieversorgung könnte gravierende, evtl nicht reparable Schäden am Standort verursachen. Siemon: „ Wir brauchen in dieser Ausnahmesituation Hilfe von außen, um das leisten zu können. Ich denke, es macht Sinn diese Hilfestellung zu leisten, weil einerseits ermutigende Zeichen für eine Investorenlösung vorliegen und andererseits die erwartbaren Schäden bei einer ungeordneten Einstellung der Energieversorgung nicht verantwortet werden sollten.“


Ebenfalls ermutigend ist die Auftragssituation. Siemon: „ Man spürt, dass die Kunden uns helfen wollen. Wir müssen jetzt in die Zukunft schauen und die Kunden mit der hohen Qualität unserer Produkte überzeugen.“


Bild: © Z.Kilian

Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl