18.12.2017 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Dr. Sven-Holger Undritz zum vorläufigen Sachwalter der Beate Uhse AG bestellt

Beate Uhse AG ist insolvent - Geschäfte bleiben geöffnet

Das Amtsgericht Flensburg hat dem Antrag der Beate Uhse AG stattgegeben und durch Beschluss vom 15. Dezember 2017 die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet.


Im Zuge dessen wurde der White & Case Partner Dr. Sven-Holger Undritz zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Beraten wird die Beate Uhse AG dabei durch die Wirtschaftskanzlei BBL Bernsau Brockdorff & Partner Rechtsanwälte.

 

Von dem Insolvenzantrag ist nur die Holdinggesellschaft, die Beate Uhse AG, betroffen. Für die operativ tätigen Tochtergesellschaften der Beate Uhse AG wurden keine Insolvenzanträge gestellt. Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. 



Den Grundstein des Erotikunternehmens legte Beate Uhse 1946 mit dem Verfassen von Aufklärungsbroschüren. 1951 gründete die Namensgeberin das „Versandhaus Beate Uhse“. Die Gründung der Beate Uhse AG erfolgte 1981 durch die Firmengründerin und ihren Sohn Ulrich. Beate Uhse war die erste börsennotierte Erotik-Aktiengesellschaft. Seit 1999 werden die Aktien des Unternehmens an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren den Anschluss an die Marktentwicklungen verloren und befindet sich seit geraumer Zeit in der Krise. Im April 2017 wurde Michael Specht zum Vorstandsvorsitzenden der Beate Uhse AG bestellt, der seitdem den Sanierungsprozess gezielt vorantreibt.

 

Michael Specht erklärt: „Unser Ziel ist es, im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung die operative und finanzielle Sanierung der Beate Uhse AG nachhaltig und zügig umzusetzen. Wir haben damit einen Weg eingeschlagen, bei dem wir sehr zuversichtlich sind, die Unternehmensgruppe als Ganzes sanieren zu können.“

 

BBL hatte die Beate Uhse AG bereits im Vorfeld beraten und nach eingehender Prüfung den Weg einer Insolvenz in Eigenverwaltung empfohlen. Das Gericht ist dem entsprechenden Antrag gefolgt. „Nur wenn eine realistische Chance auf die nachhaltige Sanierung des Unternehmens besteht, stimmt das Gericht dieser Form eines Insolvenzverfahrens zu“, unterstreicht Justus von Buchwaldt, Partner der Kanzlei BBL.


Der vorläufige Sachwalter Dr. Sven-Holger Undritz, der sich bereits am Tag seiner Bestellung einen ersten Eindruck am Unternehmenssitz in Flensburg verschaffte, ergänzt: „Beate Uhse hat mit dem Insolvenzantrag den richtigen Schritt gemacht, um die angestrebte Sanierung der Unternehmensgruppe erfolgreich umzusetzen. Wir werden in den nächsten Wochen Gespräche führen und die verschiedenen Möglichkeiten ausloten, um dieses Traditionsunternehmen zu erhalten.“


Dr. Sven-Holger Undritz ist einer der bekanntesten deutschen Verwalter und wird von den Insolvenzgerichten häufig mit besonders komplexen Insolvenzverfahren betraut, von denen viele auf ein breites öffentliches Interesse stoßen, unter anderem die Verfahren der Caritas Hamburg, von Hamburg Airways oder das des Bezahlkarten-Anbieter JustPay.

 

Zum White & Case Team um Dr. Sven-Holger Undritz gehören Local Partner Dr. Ellen Meyer-Sommer sowie die Associates Sven Hentschel und Béla Knof (alle Insolvenzrecht, Hamburg).



 

Über White & Case

White & Case ist eine der führenden internationalen Anwaltssozietäten und in den entscheidenden wirtschaftlichen Zentren der Welt an 41 Standorten in 29 Ländern präsent. In Deutschland sind rund 220 Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg tätig. Seit mehr als 30 Jahren verfügt die Kanzlei über einer der angesehensten Insolvenz- und Restrukturierungspraxen in Deutschland .

Zum BBL-Team gehören als Generalbevollmächtigte die Partner Dr. Georg Bernsau (Frankfurt) und Justus von Buchwaldt (Hamburg), außerdem die Rechtsanwälte Dr. Rouven Quick (Hamburg) und Nicole Stephan (Frankfurt).

 

Über BBL

BBL ist eine der führenden Kanzleien mit alleinigem Fokus auf Sanierung, Restrukturierung und Insolvenz. Die Kanzlei verfügt über umfangreiche Erfahrung in komplexen Restrukturierungsvorhaben sowohl innerhalb als auch außerhalb von Insolvenzverfahren. Mehr als 50 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte arbeiten bundesweit und in London.


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